Markus Spiske via Unsplash

Rechtsextremismus auf Instagram: So verdienen Rechte auf Social Media Geld

Merchandising, Rap und Kampfsport: So vereinen Rechte Politik und Kommerz.

Die Recherche-Plattform “Correctiv” arbeitet derzeit in einem Schwerpunkt die Aktivitäten von Rechtsextrem in den sozialen Medien auf. Unter dem Titel “Kein Filter für Rechts” wird gezeigt, wie die rechte Szene auf Instagram Mitglieder rekrutiert, welche Emojis und Codes verwendet werden – und wie Social Media genutzt wird, um Geld zu verdienen. Für die gesamte “Correctiv”-Recherche wurden zirka 4500 Instagram-Accounts analysiert.

Für dich ausgesucht

Laut “Correctiv” legen Rechte in den sozialen Medien einen großen Fokus auf Merchandise von sogenannten “patriotischen Marken” – so werden beispielsweise immer wieder Bilder mit Shirts der Marke “Peripetie” verbreitet, für die auch schon der deutsche Politiker Björn Höcke posierte.

Aber nicht nur Kleidungsmarken, sondern auch Kampfsport und Rap sind essenziell für die rechte Szene und ihre Einnahmequellen über Social Media.

Die Rapper Chris Ares und Prototyp, der auch als Mitglied der “Identitären” in Nordrhein-Westfalen aktiv ist, sind in der rechten Szene bekannt und beliebt. Besonders der Instagram-Account von Prototyp ist laut den Recherchen wichtig für die Szene, da sich dort zahlreiche Gruppen zusammenfinden: “Identitäre”, Menschen aus dem Umfeld der AfD und UserInnen aus anderen “patriotischen” Kreisen.

Einnahmen erzielen solche Rapper unter anderem durch Merch-Artikel. Aber auch andere Schlüsselfiguren der Szene verkaufen Merchandise – so zum Beispiel der Medienmacher Heiko Schrang. Gegenüber “Correctiv” erklärt der Experte Maik Fielitz, dass es beim Erwerb von solchen Artikeln meist um Identifikation mit den VerkäuferInnen und Unterstützungsbekundungen gehe, was den Kauf von Merch-Artikeln zum identitätsstiftenden Moment macht. Reposten MusikerInnen oder rechte AktivistInnen dann Bilder ihrer Fans und AnhängerInnen, fühlen sich beide Seiten bestärkt, erklärt Fielitz.

Auch die Kampfsportszene spielt in den “Correctiv”-Ergebnissen eine Rolle: Der “Kampf der Nibelungen” ist ein Kampfsport-Event, das in rechten Kreisen Zuspruch findet und als Vernetzungsplattform dient. Auch diese Gelegenheit wird genutzt, um passendes Merch wie Umhängetaschen oder Shirts zu verkaufen – genauso wie Tickets für gestreamte Kampfsport-Events.