Das Durchschnittsalter der Paare, die versuchen, ein Kind zu bekommen, ist in den letzten Jahren gestiegen. Fakt ist: Mit zunehmenden Alter wird es immer schwieriger, schnell schwanger zu werden. Die biologische Uhr tickt, vor allem bei Männern. Ja genau, ihr habt richtig gehört: Obwohl dieses Thema gesellschaftlich gesehen gerne Frauen übergestülpt wird, ist der Umstand, dass ältere Männer schwerer Kinder zeugen können, oft ein Tabu.
Wir haben uns einmal genauer angesehen, wie man schneller schwanger werden kann und den Gynäkologen Dr. Georg Braune um Tipps gefragt.
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Wie wird man schneller schwanger?
"Mit zunehmenden Alter und entsprechender Lebensweise kann die Qualität des Spermas deutlich abnehmen", bestätigt Dr. Braune. Wenn der Kinderwunsch von Paaren unerfüllt bleibt, läge das Problem "mehrheitlich bei den Männern", so der Mediziner. "Bei jungen Männern können sich Stress, Rauchen, Alkoholkonsum und andere Lebensumstände auf das Sperma auswirken", sagt Dr. Braune.
Haben Paare Probleme, schwanger zu werden, erfolgt eine schrittweise Abklärung, erklärt der Gynäkologe: Nach der Untersuchung des Hormonstatus der Frau, werde das Sperma des Mannes überprüft. "Wenn beide Untersuchungen kein Ergebnis bringen, wird die Durchgängigkeit der Eileiter geprüft. In 90 Prozent der Fälle findet man die Ursache bereits hier", erklärt der Mediziner.
"Sollten keine Hinweise gefunden werden, werden die Paare in spezialisierte Zentren weiter überwiesen. Bei dieser Abfolge sollte nicht zu viel Zeit vergehen." Warum? Paare, deren Kinderwunsch unerfüllt bleibt, verspüren oft Stress – und der macht die ganze Situation nicht gerade leichter.
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Schneller schwanger werden: Stress als wichtiger Faktor
Zum einen gäbe es organische Ursachen dafür, dass Frauen nicht schwanger werden können. Zum anderen hänge aber auch der Stress mit einem unerfüllten Kinderwunsch zusammen, so der Gynäkologe.
Vielleicht kennt ihr auch die Story von Paaren, die es aufgegeben haben, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, sich vielleicht entschieden haben, ein Kind zu adoptieren – und dann klappt es plötzlich. Da ist also durchaus etwas dran, meint der Mediziner. Der Druck, den viele Paare verspüren, erschwert das Ganze: "Das Durchschnittsalter der Erstgebärenden steigt. Natürlich ist es mit zunehmenden Alter dann schwieriger, schwanger zu werden. Das setzt viele zusätzlich unter Druck."
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"Oft werden lange Zeit Verhütungsmittel verwendet, dann abgesetzt und vom Körper erwartet, dass er in wenigen Wochen schwanger wird. Ich rate vielen Patientinnen dazu, die Zeit vor der Schwangerschaft zu genießen, zu entspannen und nicht zu sehr zu planen. Dann geht es oft von ganz allein." Apps und Eisprungkontrollen würden oft zu noch mehr Stress führen, deshalb sollten diese anfangs erst einmal nicht verwendet werden.
"Ich rate den PatientInnen dazu, es einmal neun bis zwölf Monate ohne Hilfsmittel zu versuchen. Klappt es dann noch immer nicht, sollte schnell gehandelt werden, damit für das Paar kein Druck entsteht." Untersuchungen sollten dann laut Dr. Braune sehr engmaschig verlaufen, um den Grund für das Ausbleiben der Schwangerschaft festzustellen.
Aber nicht nur die psychische Belastung kann eine Schwangerschaft verhindern, sondern auch körperlicher Stress: Zu viel Sport kann laut dem Mediziner ebenfalls dazu führen, dass die Fruchtbarkeit nachlässt. Der Körper braucht schließlich Zeit, um sich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf die körperliche Belastung durch extreme Sporteinheiten.