Seit der Corona-Krise gibt es einen regelrechten Fußmarscheifer.

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Stoffmaske entspricht chirurgischem Mund-Nasen-Schutz

In der westlichen Welt sind Schutzmasken gegen Infektionskrankheiten erst mit Covid-19 ein Thema geworden.

Auch was Menschen an wiederverwendbaren Stoffmasken derzeit tragen, hat offenbar einen relativ guten Effekt. Das erklärte die Innsbrucker Hygienikerin und Mikrobiologin Cornelia Lass-Flörl in einer Online-Ärztefortbildung.

"Stoffmasken können 60 Prozent virusgroßer Partikel filtern", erklärte die Expertin in der vom Pharmakonzern Merck, Sharp und Dohme (MSD) organisierten Vortragsreihe für österreichische Ärzte. "Textilmasken fangen 71 Prozent der Partikel ab, Partikel in der Größe von 0,65 bis 1,1 Mikrometer (Millionstel Meter; Anm.) zu 79 Prozent." Die im Operationssaal üblichen chirurgischen Mund-Nasen-Schutzmasken seien da mit 86 bzw. 85 Prozent nach wissenschaftlichen Untersuchungen ähnlich effektiv.

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FFP1-, FFP2- und FFP-3-Masken

Davon zu unterscheiden seien die FFP1-, FFP2- und FFP-3-Masken. Sie kämen eigentlich aus dem Arbeitsschutz und sollten primär vor dem Einatmen von Stäuben etc. schützen. Sie können den Träger schützen, der chirurgische Mund-Nasen-Schutz (auch die Community-Masken) haben einen protektiven Effekt für den Träger und die nächsten Personen.

Bei SARS-CoV-2 handle es sich in der Verbreitung zum überwiegendsten Teil um eine Ansteckung über Tröpfchen beim Sprechen, Aushusten, Niesen etc. "Die Tröpfchen verbreiten sich einen bis eineinhalb Meter weit", sagte die Expertin. Damit Partikel bis in die Alveolen der Lungen gelangen, dürften sie keinen größeren Durchmesser als fünf Mikrometer haben. "Viren haben eine Größe von 0,01 bis zwei Mikrometer, Coronaviren zwischen 0,12 und 0,16 Mikrometer", erklärte Cornelia Lass-Flörl.

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Persönlich kritisch äußerte sich die Expertin zum derzeit in Österreich weiterhin verfochtenen Grundsatz "Testen, testen, testen". "Wir haben derzeit in Tirol nur noch sehr wenige positive Testergebnisse, machen aber zigtausende Tests." Das Untersuchen von klinisch gesunden Personen sei zu hinterfragen.