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Viele Kinderwagen für Babys sind zu eng und unbequem

Sie sollen sich zum Transport vom Säugling bis zum Kleinkind eignen - erst in der Babywanne, dann im Sitz. Doch nur jeder zweite Kombi-Kinderwagen kam bei Stiftung Warentest gut oder befriedigend weg.

Gebrechlich, schadstoffbelastet, rückenschädigend - und vor allem viel zu eng. Solche Prädikate wollen Eltern nicht gerade hören, wenn es um den ersten eigenen Kinderwagen ihres Babys geht. Doch genau die spiegeln sich im Ergebnis der Stiftung Warentest zu Kombi-Kinderwagen ("test"-Ausgabe 8/20) wider.

Von zwölf getesteten Modellen schneiden nur zwei "gut" ab: Der Maxi-Cosi Lila XP für 950 Euro verfügt über die geräumigste Babywanne im Test und ist auch noch mit Sitz sehr lange einsetzbar. Allerdings kann es für ihn zusammengeklappt im Kofferraum eines Kleinwagens eng werden.

Ein "gut" erreichte auch der schon nicht mehr ganz so geräumige Hartan Yes GTS für 1.100 Euro. Er ist durch seine Schieberhöhe auch für große Eltern gut zu handeln und punktet als einziger mit verstellbaren Fußstützen. Weitere vier Modelle erreichen bei den Testern immerhin noch ein "befriedigend".

Was den Testern alles nicht passt

Doch was stört die Tester bei den übrigen Modellen? Durch nachgewiesene Schadstoffe kassieren zwei Kombi-Wagen ein "mangelhaft". Kritisiert wird einmal die Höhe an Benzo(ghi)perylen in einem Sicherheitsgurt, zum anderen die hohe Menge des Flammenschutzmittels TCPP in einem Matrazenbezug. Immerhin versprach dieser Anbieter schadstoffbelastete Matratzen auszutauschen.

Weitere Kritikpunkte bei "ausreichend"-Wertungen: Umständliche Umbauten und zeitliche Lücken, die in der Nutzung klaffen: So reichen Babywannen nur bis 4. oder 5. Monat des Kindes, der Sitz passt aber erst ab 9. Monat.

Wanne, Sitzfläche, Fußstützen: Auf Details achten

Der Teufel liegt bekanntermaßen im Detail. Deshalb gibt Stiftung Warentest Tipps, auf die Eltern beim Kauf eines Kombi-Wagens achten sollen:

Als Liegefläche gelten 35 mal 78 Zentimeter als optimal. Doch die meisten Babywannen seien deutlich kleiner. Babys finden in ihnen wenig Erholung, reagieren unruhig, überreizt und weinen rasch.

Wird die Babywanne zu klein, heißt es Umziehen in die Sitzeinheit. Dabei sollte sich die Rückenlehne des Sitzes möglichst flach einstellen lassen. Nur so schlafen Babys bequem und rückenschonend.

Die Sitzflächen dürfen nicht zu lang sein. Entweder sitzen kleine Kinder darin so tief, dass sie ihre Beine nicht beugen können, oder mit krummem Rücken. Beides ist unbequem. Dann helfe nur ein Kissen im Rücken, um die Sitztiefe zu verringern.

Fußstützen sollten mitwachsen. Tun sie es nicht, baumeln kurze Beinchen in der Luft, lange eine dagegen ragen über die Fußstütze hinaus und finden keinen Halt.

Die meisten Schieber sind für kleine bis mittelgroße Eltern gemacht. Um sich nicht zu verbiegen, sollten große Eltern auf die Schieberhöhe achten. Von Vorteil wäre, wenn sie sich zumindest verstellen lässt.

Der Hartan Yes GTS für 1.100 Euro schneidet ebenfalls mit "gut"
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