APA - Austria Presse Agentur

Vorsicht vor dem Eichenprozessionsspinner

Sie sehen ulkig aus mit ihren langen, wuseligen Haaren. Doch wer Raupen des Eichenprozessionsspinners beobachtet, hält sich lieber fern von ihnen. Das gilt auch für ihre Gespinstnester.

Vielerorts sind die Eichenprozessionsspinner unterwegs. Die Brennhaare dieses Schädlings können allergische Hautreaktionen, Augenreizungen, Husten, Halsschmerzen und Fieber auslösen, warnen Kinder- und Jugendärzte. In seltenen Fällen lösten sie auch einen allergischen Schock aus. Wer spürbare Reaktionen hat, sollte das im Zweifel ärztlich abklären und in der Praxis auf den Kontakt mit den Härchen hinweisen.

Areale, in denen der Eichenprozessionsspinner aktiv ist, sollte man möglichst meiden. Die Härchen der Raupen dieses Schmetterlings finden sich nicht nur an den Tieren. Sie liegen auch in der Umgebung ihrer Nester und Pfade, auf denen sie sich bewegen. Wind kann sie bei trockenen, warmen Wetter über weite Strecken verteilen.

Tiere und Nester nicht berühren

"Die Brennhaare können noch jahrelang das Nesselgift enthalten", sagt Kinderärztin Monika Niehaus. Wichtig zu wissen: Wer schon einmal deshalb Beschwerden hatte, sollte eine wiederholte Berührung meiden. Symptome könnten in verstärkter Form auftreten.

In betroffenen Gegenden ist zu jeder Zeit Vorsicht angebracht. Berühren sollten man weder die Tiere noch ihre Gespinstnester.

Nach Kontakt abduschen und Kleidung waschen

Kinder und auch Erwachsene, die mit den Brennhaaren in Kontakt kommen, sollten sich nach Möglichkeit rasch abduschen und ihre Haare waschen. Weil Brennhaare an Hose und Oberteil haften können, sollte man sich außerhalb der Wohnung ausziehen und die Kleidung nicht in der Wohnung ausschütteln.

Die Sachen werden danach separat von anderer Kleidung gewaschen, idealerweise bei mindestens 60 Grad. Es ist ratsam, sichtbare Härchen vorher mit einer Fusselrolle oder einem Klebestreifen zu entfernen.

Ein Erkennungsmerkmal der Eichenprozessionsspinner sind große Gespinstnester, die am Stamm von Eichen oder an deren Astgabeln hängen. Wie in einer Prozession, die mehrere Meter lang werden kann, bewegen sich die Raupen des Schmetterlings von dort aus fort.

Die akute Gefahr durch die giftigen Haare ist während der Raupenfraßzeit am größten. Die gesamte Raupenperiode des Schädlings dauert von Anfang Mai bis ungefähr Ende Juni an, ehe er sich verpuppt und zu einem Schmetterling entwickelt. Dieser ist nachtaktiv und bis in den September hinein unterwegs.