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Warum es uns alle etwas angeht, dass der Amazonas-Regenwald brennt

InfluencerInnen, JournalistInnen und Social-Media-UserInnen machen aktuell gehäuft auf die verheerenden Brände im Amazonasgebiet aufmerksam. Warum uns das alle betrifft.

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Der Regenwald im Amazonas-Gebiet produziert ein Fünftel des auf der Erde verfügbaren Sauerstoffs – nicht umsonst wird das Gebiet auch “grüne Lunge der Erde” genannt. Seit vergangenem Donnerstag wurden ebendort 9500 Feuer registriert, seit Tagen gehen Bilder von den Bränden und dem dichten Rauch, der sich über große Teile Brasiliens legt, um die Welt. So verdunkelte sich in São Paulo mitten am Nachmittag der Himmel:

Seit Beginn dieses Jahres haben Feuer und Brandrodungen in Brasilien im Vergleich zum vergangenen Jahr um 83 Prozent zugenommen – laut Medienberichten kam es in diesem Zeitraum zu über 72.000 Bränden. Die Ursache: einerseits die herrschende Dürre, andererseits bewusst gelegte Brände, um Fläche für Viehhaltung “frei” zu machen.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro fördert genau das: Er gilt als Leugner der Klimakrise und setzt auf die Agrarindustrie, ohne Rücksicht auf die Ressourcen und die Umwelt zu nehmen. Seit seinem Antritt ist die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes stark vorangeschritten. Konkret bedeutet das: Im Juli stieg der Anteil der abgeholzten Fläche im Vergleich zum Vorjahr um 278 Prozent.

Die Vorgehensweise Bolsonaros wird aufgrund der jüngsten Ereignisse wieder einmal von allen Seiten kritisiert: So entstand nicht nur ein Konflikt mit Deutschland und Norwegen, auch durch die sozialen Medien zieht sich ein Aufschrei. Immer mehr UserInnen und InfluencerInnen rufen dazu auf, sich mit der Lage in Brasilien auseinanderzusetzen und sich der Konsequenzen bewusst zu werden.

Unter dem Hashtag #PrayForAmazonas wurden Tausende Tweets gepostet, in denen Menschen ausdrücken, wie schlimm sie die Brände finden. Andere wiederum sind schon einen Schritt weiter und stellen klar, dass die Klimakrise keine Laune Gottes sei:

Während weltweit Aufregung herrscht, meint Brasiliens Präsident Bolsonaro übrigens die wahren Schuldigen gefunden zu haben: Er meinte, die Brände könnten von NGOs gelegt worden sein, um seinem Ruf weltweit zu schaden.