APA - Austria Presse Agentur

WHO-Bericht zeigt: EuropäerInnen trinken weniger Alkohol

Der Alkoholkonsum in Europa ist zwischen 2010 und 2016 zurückgegangen, allerdings machen viele Teile des Kontinents in der Hinsicht keine oder kaum Fortschritte.

Wie aus einem Bericht des Europa-Büros der Weltgesundheitsorganisation WHO hervorgeht, konsumierten EuropäerInnen im Alter von über 15 Jahren im Jahr 2016 durchschnittlich 9,8 Liter reinen Alkohol. 2010 waren es demnach noch 11,2 Liter und damit rund ein Achtel mehr gewesen.

In Österreich wurden 2016 demnach 11,6 Liter purer Alkohol pro Kopf getrunken, Deutschland reihte sich mit 13 Litern pro Kopf hinter den "Spitzenreitern" Republik Moldau, Litauen und Tschechien ein. Für das Jahr 2019 schätzte die Gesundheit Österreich GmbH den heimischen Konsum an reinem Alkohol mit 12,2 Liter pro Kopf – was einen Anstieg gegenüber 2016 bedeuten würde. Die WHO bezeichnete jedoch die Werte aus dem Jahr 2016 als die aktuellsten, die sich umfassend vergleichen lassen.

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Alkoholkonsum in der EU unverändert

"Die Botschaft insgesamt ist, dass der Fortschritt sehr uneinheitlich ist", erklärte die Chefin der Abteilung für die Gesundheitsprogramme der Mitgliedsländer, Nino Berdzuli, in dem umfassenden Bericht, der den aktuellsten WHO-Status zum Alkoholkonsum, seinen Gefahren und Gegenmaßnahmen darstellt. Während der Konsum und von ihm verursachte Gesundheitsschäden im östlichen Teil der Region stark zurückgegangen seien, sei der Verbrauch in der EU nahezu unverändert geblieben.

Europa bleibe weiter die Weltregion mit dem höchsten Pro-Kopf-Konsum von Alkohol und dem höchsten Anteil an Alkoholtrinkern, hieß es. Jeder zehnte jährliche Todesfall in der Region lasse sich auf Alkohol zurückführen. 2016 starben 2.545 Menschen täglich und somit fast eine Million in der Region an alkoholbedingten Ursachen.

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Alkoholkonsum bleibt in den nächsten zehn Jahren konstant

Vorhersagen deuteten darauf hin, dass der Alkoholkonsum insgesamt in den nächsten zehn Jahren relativ konstant bleiben werde, heißt es in dem Bericht weiter. Es sei jedoch wahrscheinlich, dass die Corona-Pandemie zumindest in der Gesamtbevölkerung für einen Rückgang des Alkoholkonsums gesorgt habe. Als wesentlichen Grund für die Rückgänge sahen die Experten die fehlenden Trinkgelegenheiten bei monatelang geschlossenen Gaststätten und zahlreichen abgesagten Großveranstaltungen.

Die WHO Europa zählt insgesamt mehr als 50 Länder zur europäischen Region. Dazu gehören neben der Europäischen Union auch östlichere Staaten wie Russland und die Ukraine.