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Wie findet man einen guten Kinderroller?

Gewicht auf ein Bein verlagern, mit dem anderen vom Boden abstoßen - und abzischen. Wer seinem rollerfahrenden Kind schon mal mit hängender Zunge nachgerannt ist, weiß, wie schnell sie unterwegs sein können. Umso wichtiger ist es, ein sicheres und für die jeweilige Altersgruppe geeignetes Modell zu finden. Worauf muss man achten?

Aus medizinischer Sicht spricht viel für einen Roller: "Das Kind trainiert damit eine gute Körperspannung. Die Bein-, Bauch und Rückenmuskulatur wird auf dem Roller verbessert", sagt Christopher Spering. Er ist Oberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie in Göttingen.

Aber trotzdem müssen Kinder vorsichtig sein: Sie sollen beispielsweise nie alleine mit dem Roller unterwegs sein, weil es für sie schwierig ist, andere Verkehrsteilnehmer einzuschätzen. "Der Verkehrsraum wird immer voller. Jetzt sind noch E-Scooter und E-Bikes hinzugekommen. Wichtig ist, dass immer ein Erwachsener dabei ist", sagt Spering.

Außerdem sollten Kinder für Ellenbogen und Knie Schützer anziehen, rät Spering. Aber das reicht nicht. "Wenn Kinder älter sind, sind sie schneller und auch im Straßenverkehr präsenter. Da sollten sie auf jeden Fall einen Helm tragen."

Neben dem Schutz des Kindes zählen natürlich auch die Eigenschaften des Rollers: Bevor es um die perfekte Größe oder den passenden Lenker geht, sollte man sich für die Anzahl der Räder entscheiden.

Modelle mit drei Rädern sind stabiler

Der TÜV unterscheidet zwischen Zweirädern, die zum Teil auch für sportliche Aktivitäten genutzt werden können und zwischen Modellen mit drei oder vier Rädern, die mehr Stabilität geben, aber eher für Kleinkinder gedacht sind.

Ältere Kinder sind mit diesen Fahrzeugen oft schon etwas unterfordert und benötigen einen Roller mit zwei Rädern, um sich motorisch weiterzuentwickeln, heißt es in einem Test der Zeitschrift "Auto Bild" aus diesem Jahr.

In jedem Fall ist es wichtig, dass die vorderen Rollen mindestens einen Durchmesser von 120 Millimeter haben. Somit sind sie stabiler und kommen besser über Hindernisse, wie beispielsweise holprige Wege.

Auch das Material der Räder ist wichtig. Meistens bestehen sie aus Kunststoff oder Gummi. "Vor allem Kunststoffräder sorgen für den Fahrspaß", findet Robert Ziegler vom TÜV.

Metallroller wiegen mehr

Normalerweise bestehen die kleinen Roller aus Aluminium oder Metall oder aus Kunststoff. Metallroller sind sehr stabil und halten einiges aus, sind aber verhältnismäßig am schwersten und somit eher für etwas ältere und kräftigere Kinder geeignet.

Für kleinere Kinder sind leichtere Tretroller aus Kunststoff oder Aluminium geeignet. Ein weiterer Vorteil an diesen Fahrzeugen ist: Sie rosten nicht.

Der passende Lenker trägt ebenfalls zu einem angenehmen Fahrgefühl bei. Ist er zu hoch oder zu tief, wird es unbequem auf dem Roller. Außerdem kommt man schneller außer Atem, wenn die Höhe nicht zur Körpergröße passt.

Der Vorteil eines verstellbaren Lenkers: Er wächst mit und kann längere Zeit genutzt werden. Als Faustregel können sich Eltern merken, dass alle Lenker, die zehn Zentimeter oder mehr verstellbar sind, ihrem Kind lange genügen werden.

Bremsen am Hinterrad können heiß werden

Für die Sicherheit sorgen ganz besonders die Bremsen. Entweder kann die Bremse am Hinterrad mit dem Fuß oder am Lenkrad mit der Hand betätigt werden. Bei Bremsen am Hinterrad ist es vor allem wichtig, nie barfuß zu fahren. Denn die Bremse kann bei hoher Geschwindigkeit heiß werden.

Letzten Endes spielt auch der Preis beim Kauf eine Rolle. Beim Test der "Autobild" lagen die Roller zwischen 22 und 100 Euro. Testsieger wurde ein Modell für 68 Euro.

Wichtig ist, dass Roller auf die Körpergröße von Kindern abgestimmt sind
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Der richtige Roller bietet auch im Wald genügend Fahrspaß
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