APA - Austria Presse Agentur

Wiener Prater lockt mit neuen Attraktionen

Die Saison im Wiener Wurstelprater läuft seit eineinhalb Wochen und hat damit wegen des Coronavirus um zweieinhalb Monate später als üblich begonnen. Die Fahrgeschäftbetreiber hoffen trotzdem, zumindest einen Teil der Ausfälle aufholen zu können. Neue Attraktionen gibt es jedenfalls auch heuer - darunter eine virtuelle Abenteuerfahrt, Wien als Modelleisenbahnanlage und die "G'sengte Sau".

Praterverband-Präsident Stefan Sittler-Koidl sagte am Rande einer Pressefahrt, bei der die Novitäten im Vergnügungspark vorgestellt wurden, die erzwungene Sperre habe natürlich "massive Einbußen" zur Folge. Wie hoch die Verluste heuer ausfallen werden, könne er freilich erst am Ende sagen. Er gehe davon aus, dass alle 80 Prater-Unternehmer zu Saisonende noch da sein werden: "Wir überleben alle." Die Hoffnung liegt nicht zuletzt darauf, dass in diesem Jahr mehr Einheimische kommen, um zumindest einen Teil des Einbruchs auszugleichen.

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250 Attraktionen gibt es laut Sittler-Koidl im Wurstelprater. Und damit es nicht fad wird, sollen auch heuer ein paar neue Fahrgeschäfte für Spaß und Adrenalin sorgen. Da wäre zum einen der "Rollerball". Seitlich an den senkrecht aufragenden Schienen in Serpentinenform hängen Gondeln, in denen man im Zickzack-Kurs und mit kräftigen Schaukelbewegungen von oben nach unten fährt. Die Passagiere befinden sich dabei auch kurz im freien Fall.

Zum anderen können Besucher die "G'sengte Sau" reiten. 600 Meter lang ist die Achterbahn - und sie sei durchaus familientauglich, versicherte der Praterverband-Chef. Die Arbeiten an dieser Attraktion an der Straße des Ersten Mai laufen allerdings noch.

Ebenfalls noch nicht fertig ist eine andere Bahn - wobei man dort nicht einsteigen, sondern nur zuschauen kann. Ab Ende Juli soll das "Königreich der Eisenbahnen" aufsperren. Modelleisenbahnfans werden sich freuen. Auf 270 Quadratmetern wird nämlich Wien en miniature zu sehen sein - Züge, Busse, Wahrzeichen und Figuren inklusive. Schrittweise sollen dann alle anderen Bundesländer dazukommen, um so in vier bis fünf Jahren auf 1.000 Quadratmetern ganz Österreich präsentieren zu können.

Wer lieber auf Zeitreise geht, ist bei "Dr. Archibald" richtig. Von der technischen Anlage her vergleichbar mit einer Geisterbahn, gondelt man hier dank Virtual-Reality-Brille von der Urzeit über das sagenumwobene Atlantis bis zum Zeitalter der Industrialisierung.

Aufgrund der Corona-Pandemie gelten bis auf weiteres auch im Prater besondere Regeln. Aufkleber am Boden weisen auf den nötigen Mindestabstand beim Anstellen hin, Desinfektionsmittelspender stehen zur Verfügung. Das Personal wurde mit Schutzmasken ausgestattet. Die Fahrgeschäfte selbst werden regelmäßig desinfiziert.