APA - Austria Presse Agentur

ForscherInnen fanden Wirkstoffe gegen schädliche Entzündungen

Viele entzündungshemmende Medikamente haben einen Nachteil: Sie unterdrücken auch die Immunantwort gegen Krankheitserreger.

Wirkstoffe, die "gute" Entzündungen am Brodeln halten, aber "schlechte" blockieren, hat ein ForscherInnenteam mit österreichischer Beteiligung gefunden. "Selektive TYK2 Inhibitoren" verhindern Entzündungserscheinungen, stören aber Virenabwehr nicht. Die Studie erschien im Fachmagazin "Science Immunology".

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Die gängigen Medikamente (Januskinase 1/2 Inhibitoren) gegen Schuppenflechte (Psoriasis) und andere entzündliche Erkrankungen (Typ-1-Interferonopathien) unterdrücken das Immunsystem oft so stark, dass die meisten Patienten dann von Herpesviren, Entzündungen des Magen-Darm-Traktes und viralen Infektionen der oberen Atemwege heimgesucht werden.

Ein Team um Peter Stäheli vom Institut für Virologie des Universitätsklinikums Freiburg (Deutschland) untersuchte Wirkstoffe, die spezieller wirken. Diese "selektiven TYK2 Inhibitoren" hemmen nicht sämtliche "Januskinasen" wie die bisher üblichen Medikamente, sondern nur einen Teil davon. An der Studie war auch Birgit Strobl vom Institut für Tierzucht und Genetik der Veterinärmedizinischen Universität Wien beteiligt.

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Die ForscherInnen beobachteten in Zellen von Menschen und Mäusen, dass diese "selektiven TYK2 Inhibitoren" nur die unerwünschte, vom Botenstoff "Interferon I" ausgelöste Entzündungsreaktion hemmten, nicht aber die vom Botenstoff "Interferon Lambda" angetriebene Abwehrreaktion gegen Viren. Diese Wirkstoffe könnten demnach die bessere Wahl gegen schädliche Entzündungen sein, meinen sie.