APA - Austria Presse Agentur

Wo es beim Golf anfängt zu zwicken

Vom Tennis-Arm hat wahrscheinlich jeder schon mal gehört. Aber es gibt auch typische Golfer-Beschwerden. Betroffene sollten Warnzeichen ernst nehmen, denn im Fall des Falles ist Schonen angesagt.

Nicht nur vor Bällen und Schlägern, auch vor Überlastungen müssen sich Golfer in Acht nehmen. "Ein Klassiker unter den Beschwerden ist der Golfer-Ellenbogen", sagt der Sportorthopäde Ingo Tusk. Das schmerzt dann beim Abschlagen oder, wenn man darauf drückt. Dabei ist die Unterarmmuskulatur, die an der Innenseite des Oberarmknochens ansetzt, durch falsche Belastung entzündet.

In einem solchen Fall hilft zunächst Schonung. Eventuell sind Cortison-Spritzen nötig, sagt Tusk. Danach sollten Betroffene an ihrer Technik feilen. "Vorbeugend lässt sich gegen den Golfer-Ellenbogen sonst nicht viel machen."

Ähnlich verhält es sich bei der Golfer-Schulter: Dabei schmerzt durch die ausholende Bewegung beim Abschlag das Schulter-Dachgelenk dort, wo die Bizeps-Sehne andockt, erklärt Tusk. "Beim Abschlag geht die Bewegung bis an die Grenze der Gelenksbeweglichkeit." Auch hier sollten Betroffene ihre Schwungtechnik optimieren, nachdem sie pausiert haben. Dafür holt man sich am besten Hilfe bei einem erfahrenen Trainer.

Auch die Wirbelsäule kann durch die Drehbewegung Probleme machen. Das können Golfer aber mit Kräftigungsübungen vermeiden. Gerade Übungen für die Bauch- und Rückenmuskulatur sind sinnvoll. Tusk rät vor allem, die schräge Bauchmuskulatur zu kräftigen: Dazu legt man sich auf den Rücken und die Hände locker in den Nacken - bei der Übung nicht am Kopf ziehen. Dann dreht man den Oberkörper leicht zur Seite und hebt ihn an.

Um den Rücken zu kräftigen, macht man die gleiche Übung auf dem Bauch liegend - und ohne die Hände in den Nacken zu legen. Einfach alles umdrehen, um den typischen Golfer-Leiden vorzubeugen, ist leider keine Option, sagt Tusk. "Das ist, als wenn ein Tennisspieler mit links spielen sollte."

Generell sollten Golfer immer wieder ihre Ausdauer trainieren - zum Beispiel beim Schwimmen oder Radfahren, empfiehlt Tusk. Denn beim Golf legt man zwar ungefähr zehn Kilometer zurück, aber eher in gemächlichem statt sportlichem Tempo.