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Diese Wörter können laut Studie helfen, besser zu schlafen

Wenn Schlafenden mit Entspannung assoziierte Wörter in einer weichen, langsamen und ruhigen Stimme vorgespielt werden, verändert sich die Zeit im Tiefschlaf und die Schlafqualität.

Das berichten Forschende der Universität Freiburg im Fachmagazin "Sleep". In einem Schlaflabor spielten sie 50 jungen, schlafenden Studienteilnehmenden in Wörter ab, die mit Entspannung verbunden sind - etwa "Ruhe", "Delfin", "Loslassen" oder "Atemzug".

In einer zweiten Nacht sprach eine Stimme Kontrollwörter wie "Blei", "Gesteine" und "Öl". Resultat: Die Entspannungs-Wörter führten dazu, dass die Probandinnen und Probanden mehr Zeit im Tiefschlaf verbrachten. Auch schätzten sie sowohl ihre Schlafqualität als auch ihre Wachheit in der Früh signifikant höher ein.

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Zudem maßen die Forschenden die Hirnwellen der Schlafenden und fanden heraus, dass wenige Sekunden nach der Einspielung eines Entspannungswortes ein höherer Anteil an langsamen Wellen auftrat. Diese seien essenziell für die erholsame Funktion des Schlafs, teilte die Uni Freiburg mit.

Ob die beobachteten Unterschiede tatsächlich an den gewählten Wörtern oder an der Art und Weise lagen, wie diese gesprochen wurden, lasse sich nicht ganz sicher feststellen, erklärte der Letztautor, Björn Rasch. Denn: Während die Entspannungswörter in ruhiger Stimme gesprochen wurden, geschah dies bei den Kontrollwörtern mit normaler Stimme.

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Wörter auch rückwärts abgespielt

"Um allerdings die Bedeutung des Inhalts der Wörter stärker herauszuarbeiten, haben wir dieselben Wörter auch rückwärts im Schlaf dargeboten", so der Freiburger Schlafforscher. Der Tonfall, die Tonlage und die Geschwindigkeit der vorgespielten Wörter seien dabei dieselben geblieben. Dabei stellte das Team fest, dass sich die Aktivität der langsamen Wellen nur für die vorwärts gesprochenen, aber nicht für die rückwärtsgesprochenen Entspannungswörter erhöhte. Der Inhalt der Wörter scheint laut Rasch also eine wesentliche Rolle zu spielen - zusätzlich zu der ruhigen Sprechweise.

Den Forschenden zufolge könnten die Resultate erklären, warum man beispielsweise vor einer anstehenden Prüfung schlechter schlafe. "Das gedankliche Konzept Prüfung beziehungsweise Stress bleibt in der Nacht präsent und aktiviert die mit Stress verbundenen Körperreaktionen, was uns leichter schlafen lässt und sogar häufiger oder früher aufwecken könnte", sagte Erstautor Jonas Beck.