APA - Austria Presse Agentur

Abgeordnete wollen im Eurofighter-U-Auschuss Grasser löchern

Bereits zum zweiten Mal muss der frühere blau/schwarze Finanzminister Karl-Heinz Grasser am Mittwoch in einem Untersuchungsausschuss zur Causa Eurofighter aussagen. Das erste Mal wurde er 2006 zu der 2002 besiegelten Flugzeugbeschaffung aus der Zeit der schwarz-blauen Koalition beschafft, als Wolfgang Schüssel (ÖVP) Bundeskanzler war und Grasser die Finanzen der Republik verantwortete.

Für den nun dritten Ausschuss geladen wurde Grasser, weil er im Buwog-Prozess erwähnt hatte, nach seinem Ausscheiden aus dem Amt "einige Unterlagen zu den Eurofightern mitgenommen" zu haben, "weil damals schon klar war, dass es ein umstrittenes Thema war". Später ließ er das Parlament über seinen Anwalt das Parlament wissen, dass er doch keine Unterlagen über den Flugzeug-Kauf mehr habe und eine Befragung daher möglicherweise vermeidbar wäre. Die Abgeordneten beharrten jedoch auf seinem Kommen.

Thema der Befragung wird wohl sein, ob sich Grasser tatsächlich lange aus Kostengründen gegen den Kauf des teuren Abfangjägermodells gestellt hatte oder nicht doch bereits im Jänner 2002 im Geheimen ins Eurofighter-Lager gewechselt war. Entsprechende vertrauliche Dokumente des Flugzeugkonzerns waren im November Thema im U-Ausschuss, von "voller Unterstützung" soll darin die Rede sein. Laut einem Vernehmungsprotokoll der Staatsanwaltschaft soll Grasser zudem bereits im Jahr 2001 beim Eurofighter-Produzenten EADS im deutschen Manching vorstellig geworden sein.