Assange-Anwalt lehnt Deal für Ende von Botschafts-Asyl ab

Julian Assange hält sich seit 2012 in Botschaft auf
Ein Anwalt von Wikileaks-Aktivist Julian Assange hat laut einem Zeitungsbericht Absprachen über ein Ende von dessen Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London zurückgewiesen. Die Annahme, dass Assange beim Verlassen der Botschaft keine Strafverfolgung befürchten müsse, nur weil die Todesstrafe vom Tisch sei, sei falsch, zitierte die britische Zeitung "The Telegraph" (online) Barry Pollack.

Der ecuadorianische Präsident Lenin Moreno hatte am Donnerstag in einem Radiointerview gesagt, Assange könne das Gebäude ohne Gefahr für Leib und Leben verlassen. Die britische Regierung habe zugesichert, dass der 47-Jährige aufgrund der Gesetzeslage nicht in ein Land ausgeliefert werden könne, in dem sein Leben in Gefahr sei oder ihm die Todesstrafe drohe, so Ecuadors Präsident.

Der Australier hatte sich im Juni 2012 in die Londoner Botschaft des südamerikanischen Landes geflüchtet, um seiner Festnahme und Auslieferung nach Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen zu entgehen. Später stellte die schwedische Justiz ihre Ermittlungen zwar ein. Doch befürchtet Assange, dass er nach dem Verlassen des Gebäudes in die USA ausgeliefert werden könnte. Dort droht ihm wegen der Veröffentlichung brisanter Dokumente aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak ein Verfahren wegen Geheimnisverrats.

Auch die britischen Behörden hatten bereits erklärt, ihn festzunehmen - er habe durch die Flucht in die Landesvertretung das Gesetz verletzt. Dazu sagte Moreno am Donnerstag: "Er muss eine kurze Strafe verbüßen, weil er sich nicht den britischen Behörden gestellt hat. Sie wird nicht lang sein."

Ecuador versucht schon seit längerem, das seit über sechs Jahren andauernde Botschafts-Asyl des Aktivisten zu beenden. "Jetzt ist der Weg dafür bereitet, dass Assange die Botschaft verlässt", sagte Moreno weiter.

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