APA - Austria Presse Agentur

Ausnahmefahrer Hamilton prolongierte Ferrari-Durststrecken

Während Mercedes nach dem Fahrer- zum fünften Mal in Serie auch den Konstrukteurstitel der Formel-1-WM feiern darf, gehen die Durststrecken von Ferrari weiter. Vor elf Jahren wurde mit dem Finnen Kimi Räikkönen letztmals ein Pilot der berühmten Scuderia aus Maranello Weltmeister. Und die Teamwertung sicherte man sich zuletzt vor einem Jahrzehnt - die Italiener sind mehr als ernüchtert.

"Wir sind gar nicht glücklich", brachte es Ferrari-Star Sebastian Vettel nach dem vorletzten Saisonrennen am Sonntag in Sao Paulo auf den Punkt. Seine Reifentaktik mit den etwas härteren und dadurch haltbareren Gummis zu Beginn ging nicht auf. Zudem machte dem am Ende nur sechstplatzierten Deutschen auch noch ein defekter Sensor zu schaffen. "Mein Rennen hat ziemlich schlecht angefangen", sagte Vettel, "und es hat auch ziemlich schlecht aufgehört."

Der vierfache Ex-Weltmeister hofft nun, dass Ferraris Titelmission im nächsten Jahr - seinem bereits fünften bei den "Roten" - endlich gelingt. "Am Ende einer Saison können nur ein Mann und ein Team gewinnen", konstatierte der 31-Jährige. "Wir kämpfen hart darum, am Ende der nächsten Saison als Mann und als Team ganz oben zu sein."

Also dort, wo Lewis Hamilton und sein Mercedes-Team schon lange stehen. Selbst von einem bevorstehenden Motorschaden ließ sich der Brite auf dem Weg zu seinem zehnten Saisonsieg nicht aufhalten. "Auf den letzten zehn Runden habe ich den Wagen angeschrien und zu ihm gesagt: Komm schon, du machst das", berichtete ein überwältigter Hamilton. "Das Rennen war ein Albtraum", beschrieb sein Teamchef Toto Wolff die Zitterpartie.

Der Wiener lobte danach einmal mehr Hamilton in den höchsten Tönen: "Er ist ein Ausnahmefahrer und ein unglaublicher Mensch. Er ist derjenige an vorderster Front im Wagen. Viele haben zu dem Erfolg beigetragen, ohne ihn wäre aber all das nicht möglich gewesen."