APA - Austria Presse Agentur

Australien peilt Asien-Cup-Titelverteidigung an

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen sind die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) Gastgeber eines internationalen Fußball-Turniers. Nach der Club-WM findet nun von Samstag bis 1. Februar der Asien-Cup statt. Topfavorit ist dabei Titelverteidiger Australien mit Austria-Legionär James Jeggo im Kader. Zu den schärfsten Rivalen der "Socceroos" zählt Japan mit Salzburg-Torjäger Takumi Minamino.

Daneben ist mit Stürmer Pak Kwang-ryong vom SKN St. Pölten noch ein dritter Spieler aus der österreichischen Bundesliga bei der Asien-Meisterschaft dabei. Da das Feld um acht Mannschaften auf 24 Teilnehmer aufgestockt worden ist, gibt es gleich drei Debütanten: Jemen, Kirgisistan und die Philippinen, für die Ex-Rapidler Stephan Palla spielt. Der 29-jährige Linksverteidiger aus Niederösterreich entschied sich 2015, für das Heimatland seiner Mutter aufzulaufen.

Gespielt wird zunächst in sechs Gruppen, neben den beiden Topteams aus jedem Pool kommen auch noch die vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale, mit dem am 20. Jänner die K.o.-Phase startet. Gespielt wird in acht Stadien in Abu Dhabi, Dubai, Al-Ain und Schardscha. Zum Auftakt trifft am Samstag (17.00 Uhr MEZ) in Abu Dhabi Gastgeber VAE, der bereits den Asien-Cup 1996 ausgetragen hatte und damals erst im Finale nach Elferschießen dem großen Nachbarn Saudi-Arabien unterlegen war, auf den Außenseiter Bahrain.

Besonders im Fokus steht das Team aus Katar, das auf eine Überraschung hofft und für politische Brisanz beim Asien-Cup sorgt. Die VAE haben im Sommer 2017 gemeinsam mit Saudi-Arabien und Bahrain eine Blockade über den WM-Gastgeber 2022 verhängt, die politische Lage am Golf gleicht seitdem einem Kalten Krieg, eine Annäherung ist nicht zu erkennen. Pikanterweise treffen Saudi-Arabien und Katar am 17. Jänner im Finalstadion in Abu Dhabi im Schlagerspiel der Gruppe E aufeinander.

Aufgrund der Auslosung kommt es wohl schon im Viertelfinale zum Top-Duell zwischen Australien und Rekordsieger Japan (bisher vier Titel/zuletzt 2011). Daneben peilen auch Südkorea mit dem von Salzburg an den Hamburger SV verliehenen Angreifer Hwang Hee-Chan und der Iran eine Finalteilnahme an. Saudi-Arabien rechnet sich trotz des enttäuschenden Abschneidens bei der WM in Russland zumindest Außenseiterchancen aus.

Die ganz großen Spielernamen fehlen diesmal, Top-Star ist Südkoreas Son Heung-min von Tottenham Hotspur. Die prominentesten Akteure stehen an der Seitenlinie: Der Schwede Sven-Göran Eriksson trainiert die Philippinen, Italiens Weltmeister-Coach Marcello Lippi zum letzten Mal China. Der 70-Jährige, der die Squadra Azzurra 2006 in Deutschland zum WM-Titel geführt hatte, lehnte eine Verlängerung seines Teamchefvertrags im Reich der Mitte ab.

Mit Syrien und dem Jemen sind auch Bürgerkriegsländer beim Asien-Cup dabei. An einen normalen Spielbetrieb ist dort derzeit nicht zu denken. Im Jemen etwa ist die nationale Meisterschaft seit mehr als drei Jahren ausgesetzt, das Team bereitete sich in Malaysia auf das Turnier vor. Syriens Auswahl sorgte trotz der Krise im Land bei der WM-Qualifikation für Schlagzeilen, da sie die WM in Russland nur knapp verpasste. Und auch Iraks Fußball hat unter dem Kampf gegen die IS-Terrormiliz stark gelitten.