Der Autoverkehr in Österreich hat sich in letzten 30 Jahren verdoppelt
Grund für die Zunahme des Autoverkehrs ist laut VCÖ unter anderem der stark gesunkene Besetzungsgrad. Waren 1980 im Schnitt noch 162 Personen in 100 Autos unterwegs, sind es heute nur mehr 115. "Die massive Zunahme der Anzahl der Autos, insbesondere der Zweitautos, führte dazu, dass heute viele lieber selber hinter dem Lenkrad sitzen, statt mit jemand mitzufahren", erklärte VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen. Daneben wurden die Autos in den vergangenen Jahren breiter und schwerer, während immer häufiger nur eine Person im Auto sitzt. "Mit einem Besetzungsgrad wie im Jahr 1990 könnten jährlich bis zu elf Milliarden Autokilometer vermieden werden", betonte sie.
Zudem geht die Schere bei Mobilitätsverhalten zwischen Stadt und Land stärker auseinander, wobei sich vor allem in den Städten das Mobilitätsverhalten geändert habe, wie die Analyse zeigt. So lag beispielsweise in Graz die Zahl der Autos pro 1.000 Einwohner im Jahr 1991 höher als in den übrigen steirischen Bezirken. Heute kommen in Graz 469 Pkw auf 1.000 Einwohner, außerhalb von Graz gibt es in der Steiermark 641 Pkw pro 1.000 Einwohner.
Auch die Zersiedelung befördert laut VCÖ die Zunahme des Autoverkehrs. Siedlungen und Supermärkte außerhalb der Ortskerne, zusammen mit fehlenden Rad- und Gehwegen führen dazu, dass viele Alltagswege mit dem Auto gefahren werden.
"Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die klimaschädlichen Emissionen des Verkehrs bis zum Jahr 2030 um ein Drittel zu reduzieren. Mit der Zunahme des Autoverkehrs nehmen aber auch die CO2-Emissionen zu. Um das Klimaziel zu erreichen, ist der Autoverkehr in den kommenden Jahren deutlich zu reduzieren," betonte Rasmussen.
Aus Sicht des VCÖ bedarf es dazu neben mehr Radwegen und einer fußgängerfreundlichen Verkehrs- und Raumplanung in den Gemeinden und Städten ebenfalls eines dichteren Bahnnetzes, sowie häufigeren Verbindungen. Zusätzlich brauche es eine umfassende ökologische Steuerreform nach schwedischem Vorbild.
Kommentare