Berlin gedenkt des Weihnachtsmarktanschlags vor zwei Jahren

Blumen werden am Breitscheidplatz niedergelegt
Zum zweiten Jahrestag des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Berlin haben Angehörige und Politiker der Opfer gedacht. Hinterbliebene, der Berliner Bürgermeister Michael Müller und weitere Senatsmitglieder legten am Mittwoch im Rahmen einer öffentlichen Gedenkzeremonie Kränze und Blumen vor der Gedächtniskirche nieder. Darunter waren auch Gebinde der Botschaften von Israel, Polen und Italien.

Deren Pfarrer Martin Germer verlas die Namen der zwölf Getöteten. Im Anschluss gab es eine Schweigeminute. Germer sagte, einige Hinterbliebene seien von weit her angereist, darunter die Angehörigen einer bei dem Anschlag getöteten Israelin. "Tag für Tag halten viele Menschen an dieser Stelle inne, Menschen aus aller Welt", ergänzte er auf den Treppen vor der Gedächtniskirche, wo vor einem Jahr die Gedenkstelle "Der Riss" eingeweiht worden war. "Sie bringen damit ihre Verbundenheit mit den Opfern, mit Ihnen zum Ausdruck", sagte Germer.

"Noch immer ist die Wunde nicht verheilt, die dieser feige Anschlag gerissen hat", erklärte Müller im Vorfeld der Gedenkfeier. "Wir denken heute an die Opfer und ihre Angehörigen, die Opfer eines unsinnigen und kaltblütigen Verbrechens wurden." Am Abend ist ein öffentlicher Gedenkgottesdienst in der Gedächtniskirche geplant.

Zahlreiche Bürger fanden sich ein, um an der vergleichsweise stillen Trauerzeremonie teilzunehmen. Der Islamist Anis Amri hatte am Abend des 19. Dezember 2016 einen gekaperten Lastwagen auf den gut besuchten Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz nahe dem Bahnhof Zoo gesteuert. Zwölf Menschen wurden getötet, dutzende Menschen zum Teil schwer verletzt. Die Aufarbeitung des Anschlags dauert bis heute an.

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