APA - Austria Presse Agentur

Betrunkener attackierte in Deutschland Lokführer

Ein betrunkener Fahrgast hat in einem ICE-Schnellzug von Frankfurt nach Paris wegen angeblich zu hohen Tempos den Lokführer mit einem Feuerlöscher attackiert und einen Stopp erzwungen. Der Zug musste Sonntagfrüh außerplanmäßig im hessischen Mörfelden-Walldorf halten, wie die Bundespolizei mitteilte. Der unter Schock stehende Lokführer brach seinen Dienst ab. Verletzte gab es nicht.

Der 30-jährige Betrunkene mit 1,73 Promille Atemalkohol hatte nach Auskunft von Reisenden ohne Vorwarnung einen Feuerlöscher von der Wand genommen. Er sei zur Tür des Lokführers gegangen und habe damit die Glasscheibe eingeschlagen. Dann habe der Mann aus Heidelberg vom Lokführer verlangt, das Tempo zu drosseln, da der Zug viel zu schnell fahre und er die vielen Reisenden retten müsse.

Der Lokführer bremste laut Bundespolizei den ICE und hielt im Bahnhof von Mörfelden-Walldorf. Reisende hatten inzwischen mit dem Handy die Bundespolizei in Frankfurt alarmiert, so dass der Betrunkene wenig später von einer Streife festgenommen werden konnte. Die etwa 400 Fahrgäste mussten mit einem Ersatzlokführer die rund 15 Kilometer zum Hauptbahnhof Frankfurt zurückkehren und ihre Reise mit anderen Zügen fortsetzen.

Infolge des Vorfalls kam es bei 18 Zügen zu Verspätungen. Die Bundespolizei leitete gegen den 30-Jährigen Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, Sachbeschädigung und Nötigung ein.