CL-Schicksalsspiele einer "Todesgruppe" am Mittwoch
Zuletzt rutschte Liverpool in Belgrad aus (0:2). In der Meisterschaft läuft es für den Vorjahresfinalisten, der bei sechs Punkten hält, aber weiter wie am Schnürchen: Zehn Siege und drei Remis (keine Niederlage) ließen die "Reds" mit breiter Brust nach Paris reisen. Gewinnt der Club in der französischen Hauptstadt, wäre das Achtelfinale perfekt. Sollte auch Napoli (6) gegen den sich überraschend wacker schlagenden Salzburg-Bezwinger Roter Stern Belgrad (4) gewinnen, wäre mit Paris (5) bereits vor dem letzten Gruppenspiel ein Titelanwärter eliminiert.
Für den erst im Sommer verpflichteten Thomas Tuchel könnte es dann bereits eng mit seinem Traineramt werden. Zwar steht der Club in der französischen Meisterschaft ohne Punktverlust und weit über allen anderen da, doch für die katarischen Besitzer zählt vor allem Großes in der Königsklasse. Im Vorjahr war im Achtelfinale Endstation. Im Prinzenpark dürften die zuletzt verletzt fehlenden Starspieler Neymar und Kylian Mbappe immerhin mithelfen, das drohende Aus zu vermeiden. "Ich denke, sie werden spielen können. Es wird von Tag zu Tag besser", hatte Tuchel am Wochenende zu ihrem Gesundheitszustand gesagt.
Liverpool setzt natürlich auf seinen Sturmdreizack Mohamed Salah-Roberto Firmino-Sadio Mane. Und den Glauben an das Kollektiv. Nur fünf Gegentore in 13 Ligaspielen spiegeln eine gewisse defensive Stabilität wider. "Alles, was wir tun, machen wir zusammen", verriet Mane. PSG sei ein harter Brocken, so der pfeilschnelle Ex-Salzburger. "Aber bei uns ist alles möglich."
Wie Liverpool könnte in Gruppe D doch recht überraschend Schalke 04 vorzeitig ein Teil der letzten 16 Mannschaften werden. "Das wäre ein Meilenstein für uns", sagte der Trainer der Deutschen, Domenico Tedesco, vor dem Gastspiel bei Spitzenreiter Porto. "Wir wollen in die K.o.-Runde einziehen, weil wir sehr viel in die Champions League investiert haben." Sollte Galatasaray Istanbul zuvor bei Lok Moskau nicht gewinnen, stünden das Weiterkommen schon vor dem Anpfiff fest.
Beim 5:2 gegen Nürnberg tankte der in der Liga kriselnde Club von Alessandro Schöpf und Guido Burgstaller Selbstvertrauen. "Es tut gut, wenn wir mal mehr als ein oder zwei Tore machen", betonte Steven Skrzybski, der beim Startelf-Debüt gleich einen Doppelpack erzielte. Der 26-Jährige könnte auch in Porto an Burgstallers Seite stürmen. Er bekam auch Lob vom ÖFB-Teamspieler, der traf bekanntlich ebenfalls. "Dafür, dass wir das erste Mal zusammengespielt haben, hat es gut geklappt."
In Gruppe B ist Barcelona (10) bereits durch, dahinter matchen sich Inter Mailand (7) und Tottenham Hotspur (4) um den zweiten Platz. Die Engländer stehen im Wembley weit mehr unter Druck, die Italiener könnten vor dem abschließenden Heimspiel gegen den derzeit Gruppenletzten Eindhoven wohl auch gut mit einem Punkt leben. In Gruppe A sind die Aufstiegsplätze schon fast sicher an Dortmund und Atletico Madrid verteilt. Beide halten bei neun Punkten und könnten in Heimspielen gegen Brügge und Monaco jeweils den vierten Sieg im fünften Spiel einfahren.
Kommentare