APA - Austria Presse Agentur

Dienstleistungsscheck bekommt App und soll sich verdoppeln

Der Dienstleistungsscheck hat sich über die Jahre zwar ganz passabel entwickelt, Wachstumspotenzial gibt es aber genug. Deshalb wurde nun von der Sozialversicherung eine App entwickelt, die das ganze Prozedere sowohl für Arbeitgeber als auch für Dienstnehmer erleichtern soll. Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) erwartet sich damit schon 2019 eine Verdoppelung der Dienstleistungsschecks.

Derzeit werden nach Angaben der Ressortchefin am Freitag 1.000 Beschäftigungen pro Tag via Dienstleistungsscheck entlohnt. Gesamt erwartet die Versicherungsanstalt für Bahn und Bergbau, die in der Sozialversicherung den Scheck abwickelt, ein Volumen von 10,9 Millionen Euro, das heuer via Dienstleistungsscheck erzielt wird. 350.000 Schecks wurden vergeben.

Hartinger-Klein appellierte, die legale Bezahlung von Haushaltskräften zu wählen. Damit setze man nicht nur ein Zeichen gegen Schwarzarbeit sondern sorge auch dafür, dass die Beschäftigten unfallversichert sind. Die Kosten dafür sind überschaubar, auf zehn Euro gerade einmal 20 Cent. Gezahlt werden muss freilich jedenfalls der gesetzliche Mindestlohn.

Erworben werden kann der Scheck, der nur für einfache Arbeiten vor allem in Haus und Garten (klassisches Beispiel Putzfrau) ausgestellt werden darf, wie seit Beginn bei Trafiken und Postämtern. Dazu gibt es seit einiger Zeit die Möglichkeit, das Prozedere online zu absolvieren. Dies wird aber noch nicht so angenommen wie gewünscht, erklärte die Leiterin der Bereiche Organisation und Dienstleistungsscheck in der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau, Beate Lichtenecker.

Konkret sind es nur 42 Prozent aller Fälle, die online bearbeitet werden. Das Ziel sei, mit der neuen App, die ab 2019 verfügbar sein wird, diese Zahl stark zu steigern. Verfügbar sein wird diese in allen gängigen App-Stores.

Freilich wird wohl auch diese Maßnahme nicht dazu führen, dass sämtliche Transaktionen nur noch digital durchgeführt werden. Für die papierenen Schecks gibt es daher auch eine Neuerung. Mittels künstlicher Intelligenz werden bei der Bearbeitung zahlreiche Schritte automatisiert. Das System lernt, Ziffern in bis zu tausend unterschiedlichen Schreibweisen zu erkennen und auszulesen. So müssen nur noch jene Schecks händisch bearbeitet werden, die nicht erkannt wurden und das sollen bloß 25 Prozent sein.