APA - Austria Presse Agentur

Diesjähriger November war außergewöhnlich trocken und mild

Auch der November passt in die Reihe sehr ungewöhnlicher Monate dieses Jahres. Markant waren vor allem die hohe Temperatur und der in vielen Regionen geringe Niederschlag. "In der Westhälfte Österreichs war es sogar einer der fünf trockensten November der letzten 160 Jahre", sagte Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Freitag.

Die Temperatur lag um 2,2 Grad Celsius über dem vieljährigen Mittel. Damit war es einer der zehn wärmsten November der 252-jährigen Messgeschichte. Der Monatsbeginn war fast noch sommerlich, 23,8 Grad wurden in Salzburg-Freisaal gemessen. Mit Ende des Monats wurden dann die tiefsten Temperaturen erreicht, minus 12,7 waren es in Puchberg am Schneeberg am 29. November. Im letzten Drittel lag vorübergehend auch im Flachland Ostösterreichs eine dünne Schneedecke, was zu dieser Jahreszeit in Wien nur alle drei bis fünf Jahre vorkommt.

Auf den Bergen war die Schneelage größtenteils unterdurchschnittlich. "Bei der Wetterstation Rudolfshütte, auf rund 2.300 Meter Seehöhe in den Hohen Tauern, sind zum Beispiel in Summe nur 29 Zentimeter Neuschnee zusammengekommen, in einem durchschnittlichen November sind es hier 178 Zentimeter", sagte Orlik.

Von Vorarlberg bis in den Pongau war es besonders niederschlagsarm. Hier summierte sich, verglichen mit einem durchschnittlichen November, um 75 bis 95 Prozent weniger Niederschlag. In diesen Teilen war das der trockenste November seit 2011 und der fünfttrockenste seit 160 Jahren. Aber auch in Osttirol, im restlichen Salzburg, in weiten Teilen Oberösterreichs und in Teilen der Obersteiermark fiel um 50 bis 75 Prozent weniger Niederschlag. Ein markantes Mittelmeertief, das ergiebige Niederschläge brachte, sorgte in der Steiermark südlich von Mur und Mürz, im Burgenland, in Wien und in weiten Teilen Niederösterreichs für eine ausgeglichene Novemberbilanz.

Die Sonne zeigte sich im bundesweiten Flächenmittel um 15 Prozent länger als im Schnitt. Jedoch waren die Abweichungen sehr unterschiedlich verteilt. Von Vorarlberg bis Salzburg und in Oberösterreich sowie Mostviertel schien die Sonne um 30 bis 70 Prozent länger. Im restlichen Niederösterreich lagen die Anomalien zwischen minus zehn und plus 30 Prozent. In Wien und dem Nordburgenland herrschten ausgeglichene Bedingungen. Entlang und südlich des Alpenhauptkammes von Osttirol bis ins Mürztal war es relativ trüb und die Sonne zeigte sich im Mittel um zehn bis 30 Prozent weniger. In Oberkärnten und in der Südsteiermark lag das Defizit zwischen 30 und 70 Prozent.