APA - Austria Presse Agentur

Dortmund verteidigt im Revierderby seine weiße Weste

In Deutschland steht die Mutter der dortigen Fußball-Derbys vor der Tür. Wann immer sich Borussia Dortmund und Schalke 04 duellieren, ist Brisanz garantiert. Für den noch immer ungeschlagenen BVB soll der tabellarische Höhenflug nicht ausgerechnet beim 153. Aufeinandertreffen mit dem Lokalrivalen enden. Schalke ist angeschlagen, gegen den Nachbarn aber seit fünf Duellen unbesiegt.

Mit einem Sieg wäre die Herbstmeisterschaft für den BVB greifbar nahe. Und die Chancen auf ein freudiges zweites Advent-Wochenende für Schwarz-Gelb stehen gut: Das Potenzial scheint heuer größer als jenes von Schalke, das verdeutlichen bereits 19 Punkte Abstand. So groß war der Vorsprung vor einem Hinrundenduell noch nie. "Ich glaube, bei einem solchen Spiel spielt die Tabelle keine Rolle", betonte aber Schalkes Sportvorstand Christian Heidel. "Dortmund hatte in dem ein oder anderen Spiel das Glück auf seiner Seite."

Die Schalker plagen jedoch Personalsorgen. So muss Trainer Domenico Tedesco die Offensivkräfte Mark Uth, Breel Embolo und Franco Di Santo vorgeben. Mit dem Österreicher Guido Burgstaller (Achillessehne) und Steven Skrzybski sind zwei Stürmer zusätzlich fraglich. Das Ziel ist für Heidel aber auch vor dem 153. Kräftevergleich klar: "Wir wollen mit allen Mitteln versuchen, Dortmund die erste Niederlage beizubringen."

Ein anderes Derby steigt in Bayern. Dortmund-Verfolger München und David Alaba duellieren sich mit dem 1. FC Nürnberg bzw. Georg Margreitter. Bayern-Coach Niko Kovac verkündete einen totalen Rotationsstopp. "Ich habe gesagt, okay, die Rotation wird stattfinden, aber nur dann, wenn einer verletzt ist beziehungsweise wenn wirklich jemand total am Boden ist", sagte Salzburgs ehemaliger Co-Trainer. "Der Kader ist bekannt - und die ersten Elf im Moment auch."

Nürnberg indes hofft auf eine Überraschung. "Wir brauchen ein perfektes Spiel, müssen defensiv überragend verteidigen und brauchen einen Gegner, der sein Spiel nicht auf den Platz bringt", meinte Trainer Michael Köllner. Die Franken warten schon seit sieben Spielen auf einen Sieg, Nürnberg will sich trotzdem nicht verstecken. Köllner: "Viele Leute spielen auch Lotto, obwohl sie wissen, dass ihre Chance auf einen Sechser minimal ist." Der Qualitätsunterschied zwischen beiden Mannschaften sei natürlich enorm. "Die einen sagen eine Liga, die anderen Welten und wieder andere Galaxien."

Frankfurt und Trainer Adi Hütter wollen nach dem "Ausrutscher" gegen Wolfsburg sogleich wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden. Die Eintracht ist bei Hertha BSC mit Valentino Lazaro zu Gast. Es ist ein Duell zweier direkter Konkurrenten: Die Hertha schob sich zuletzt mit einem Sieg wieder in die Nähe der Europacupränge vor und liegt als Siebenter drei Zähler hinter Frankfurt.

RB Leipzig gastiert beim Liga-13. Freiburg. "Eine anspruchsvolle Aufgabe", sagte Ralf Rangnick. Der Trainer des Tabellendritten warnte vor der Laufbereitschaft des Gegners. "Es ist das Team, das in der Bundesliga am meisten läuft. Innerhalb der Mannschaft herrscht eine extreme Hilfsbereitschaft. Wir werden einen richtig guten Tag brauchen, um in Freiburg zu punkten." Die Mannschaft des Österreicher-Trios Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer und Konrad Laimer bangte noch um den Einsatz des unter der Woche kranken Spielgestalters Kevin Kampl.