APA - Austria Presse Agentur

Drei Fragen an Alta-Badia-Sieger Hirscher - "Wie Urlaub"

Drei Fragen an Marcel Hirscher, der am Sonntag zum sechsten Mal in Folge den Riesentorlauf-Klassiker von Alta Badia gewonnen hat:

Frage: Im zweiten Durchgang haben sehr viele Läufer viel Zeit eingebüßt. Waren Sie informiert und beunruhigt?

Hirscher: "Nicht wirklich beunruhigt, aber ich habe eine Entscheidung treffen müssen. Die Entscheidung war, alles zu geben. Ich habe zum Beispiel Henrik Kristoffersen gesehen, er ist wirklich gut gefahren, aber hat viel Zeit verloren. Dann hab ich gesagt, okay, das Einzige, was mir jetzt hilft, ist hundert Prozent reinzulegen. Das habe ich getan."

Frage: Wie ist es als junger Vater im Weltcup? Sie sagen uns oft, dass Skifahren nicht mehr das Wichtigste für Sie sei. Sind Sie jetzt ein Stück weit befreit?

Hirscher: "Es ist ein bisschen wie Urlaub, wenn man bei einem Ski-Rennen ist. Natürlich müsste ich das ein bisschen mehr erklären, aber das möchte ich ehrlich gesagt nicht. Aber man merkt, für mich ist der Druck ein bisserl weg. Ich kann nicht sagen, dass es egal ist, aber es ist anders. Wenn ich einmal ausfalle, dann falle ich halt aus, ja mei. Um das geht es gerade nicht. Das ist ein Unterschied."

Frage: Man hat den Eindruck gehabt, Sie haben sich heute so gefreut wie lange nicht. Trifft das zu?

Hirscher: "Ich habe echt geglaubt, es geht sich nicht aus. Wir haben Ski gewechselt und ein bisschen Kopfweh gehabt, ob das schon das Richtige ist. Das Gefühl war auch nicht das Beste. Was nicht heißt, dass ich gut oder schlecht gefahren bin. Ich bin, glaube ich, gut gefahren. Aber trotzdem denkst du: Ich muss weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, das ist nicht unbedingt hundert Prozent. Wenn es dann so aufleuchtet, dann freut man sich echt. In dem Fall war ich selbst überrascht."