APA - Austria Presse Agentur

EU-Gesundheitsminister wollen Impfskepsis entgegenwirken

Die EU-Gesundheitsminister beschäftigen sich am Freitag mit dem Thema Impfen. Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) erklärte vor dem Rat, "die Durchimpfungsrate in Europa generell und in den Mitgliedsstaaten ist nicht sehr hoch". Daher wolle der Rat heute entsprechende Empfehlungen geben, um die Impfstoffversorgung zu sichern und mehr in die Forschung zu investieren.

Dazu solle ein Impfstoffregister installiert werden, wo die entsprechenden Impfstoffe registriert seien, so Hartinger-Klein. Das Ziel sei es, "die Impfstoffe gemeinsam auszuschreiben und der Bevölkerung entsprechend zur Verfügung zu stellen". Für die Durchimpfungsrate sei es wichtig, dass wie in Österreich, wo dies ab 2020 geschehe, ein E-Impfpass installiert werde.

Es gelte aber auch die "Gesundheitsberufe zu motivieren, den Menschen mehr Informationen und Aufmerksamkeit zu geben", betonte die Gesundheitsministerin. In Österreich würden auf freiwilliger Basis im Gesundheitsbereich tätige Personen schon flächendeckend geimpft werden. Hierzulande gebe es "etwa vier Prozent Impfgegner, Impfskeptiker 13 Prozent. Hier gilt es wirklich Aufklärung zu betreiben".

Polio und Kinderlähmung seien durch entsprechende Impfungen schon ausgerottet worden, sagte Hartinger-Klein. Jetzt gelte es dies bei anderen Krankheiten, wie etwa Masern, auch zu erreichen. "Aufgrund der Mobilität, die wir haben auf der Welt und natürlich auch in Europa, ist die Gefahr, dass Krankheiten wieder auftauchen, sehr sehr groß", so die Gesundheitsministerin. Deshalb sei es wichtig der "leider vorhandenen Impfskepsis" entgegenzuwirken.

Impfverpflichtungen, wie in einigen Ländern, solle es aber keine geben. Hier seien vor allem die Gesundheitsdienstleister gefragt, so Hartinger-Klein. Einen Engpass an Impfstoffen aufgrund des Brexits schloss Hartinger-Klein aus. "Hier sind wir entsprechend vorbereitet."