APA - Austria Presse Agentur

EU und Rom kündigten Gespräche zu Flüchtlingen an

Die EU-Kommission und Italien wollen Gespräche starten, um eine permanente Lösung für das Problem der Flüchtlingsumverteilung zu finden. Ein Treffen zwischen EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos und dem italienischen Innenminister Matteo Salvini ist für Montag geplant, wie Salvini am Donnerstagabend nach Medienangaben erklärte.

Avramopoulos will angesichts der jüngsten Unstimmigkeiten in der EU-Migrationspolitik vor allem bei der Aufnahme von Bootsflüchtlingen "temporäre Lösungen" in Angriff nehmen. "Ich werde von Avramopoulos eine Liste der Länder verlangen, die sich an Umverteilungen beteiligen, und Zahlen zu den Migranten fordern, die sie aufnehmen wollen", kündigte Salvini an.

Der italienische Premier Giuseppe Conte erklärte, dass Italien in Sachen Einwanderung seinen Pflichten nachkommen wolle, es verlange jedoch dasselbe Engagement von den EU-Partnern. "Italien ist kohärent und führt seinen Kampf gegen Schlepperei und für die Sicherheit fort", erklärte Conte in einem Video auf Facebook.

Die Aufnahme von zehn der 49 am Mittwoch auf Malta gelandeten Flüchtlinge hat für Spannungen innerhalb der italienischen Regierungskoalition gesorgt. Gegen den Widerstand Salvinis hatte Conte am Dienstagabend die Aufnahme der Migranten verkündet. Um den Streit beizulegen, wurde vereinbart, dass die aufgenommenen Menschen von der evangelischen Waldenserkirche betreut werden, die sie in einer Einrichtung im sizilianischen Ragusa unterbringen wird. Dadurch werden keine Kosten für den italienischen Staat entstehen, hieß es.