APA - Austria Presse Agentur

Flugzeug mit Battisti auf Roms Airport Ciampino erwartet

Das Flugzeug mit dem in Bolivien festgenommenen Ex-Linksextremisten Cesare Battisti ist unterwegs und wird gegen 12.30 Uhr auf dem römischen Flughafen Ciampino eintreffen. Dies gab der italienische Innenminister Matteo Salvini am Montag bekannt. Justizminister Alfonso Bonafede wird auf die Landung Battistis warten, der in Roms Hochsicherheitsgefängnis Rebibbia eingeliefert werden soll.

Der italienische Außenminister, Enzo Moavero Milanesi, dankte Bolivien und Brasilien für die Festnahme des Ex-Linksextremisten, der in Italien zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden war. Die beiden Länder hätten einen lobenswerten Beitrag im Dienst der Gerechtigkeit geleistet, so der Minister nach Medienangaben.

"Battisti wird seine Tage hinter Gittern verbringen. Er ist nicht ein Verfolgter, oder einfach ein Romanautor: Er ist ein kommunistischer Terrorist, ein Mörder und ein Feigling. Seit Jahrzehnten versteckte er sich im Ausland, um seiner Strafe zu entgehen. Er ist von linken Intellektuellen, Prominenten und Politikern beschützt worden", schrieb Salvini in einem in der Tageszeitung "Leggo" veröffentlichten Brief.

Der Innenminister und Lega-Chef forderte Frankreich auf, andere ehemalige Linksextremisten nach Italien auszuliefern. "Ich werde unseren Premier Giuseppe Conte aufrufen, (Frankreichs Präsidenten Emmanuel) Macron zu schreiben, damit die Kriminellen zurückkommen, die so viele Menschenleben zerstört haben", so Salvini.

Battisti werden mehrere Morde Ende der 1970er Jahre angelastet. Er war Mitbegründer der linksextremistischen Gruppe "Bewaffnete Proletarier für den Kommunismus" (PAC), die für die Morde verantwortlich gemacht wurden. 1993 wurde Battisti in Italien in Abwesenheit wegen vierfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Er bestreitet jede Tatbeteiligung.

Battisti hatte unter dem sozialistischen Präsidenten Francois Mitterrand in den 1990er Jahren in Frankreich Zuflucht vor der italienischen Justiz gefunden und sich eine Existenz als Schriftsteller aufgebaut. Als der konservative Präsident Nicolas Sarkozy ihn 2004 an Italien ausliefern wollte, floh Battisti nach Brasilien. Dort entzog er sich jahrelang unter dem Schutz linksgerichteter Präsidenten einer Auslieferung nach Italien.

Brasiliens neuer rechtsradikaler Präsident Jair Bolsonaro hatte Italien aber bereits vor seiner Wahl Ende Oktober die Auslieferung Battistis in Aussicht gestellt. Mitte Dezember wurde in Brasilien Haftbefehl gegen Battisti erlassen, seither fehlte von ihm jede Spur. Er wurde letztlich in der Nacht auf Sonntag in Bolivien gefasst.