APA - Austria Presse Agentur

Forderungen nach UNO-Untersuchung im Fall Khashoggi

Menschenrechtsorganisationen fordern im Fall des vermissten saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi eine Untersuchung der UNO. Darin müssten die Umstände und die Rolle Saudi-Arabiens rund um eine mögliche Ermordung Khashoggis geklärt werden, forderten Amnesty International, Human Rights Watch, Reporter Ohne Grenzen und das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) am Donnerstag in New York.

Die Aufforderung richtete sich an die Türkei. Diese solle UNO-Generalsekretär Antonio Guterres dringend ersuchen, eine Untersuchung der Vereinten Nationen über die mögliche außergerichtliche Hinrichtung des Regimekritikers einzuleiten, hieß es bei einer Pressekonferenz der Menschenrechts- und Journalistenorganisationen. Die Untersuchung müsse darauf abzielen, alle Personen zu identifizieren, die für die Beauftragung, Planung und Ausführung aller mit dem Fall verbundenen Vorgänge verantwortlich seien.

Eine Einbeziehung der Vereinten Nationen sei die beste Garantie gegen Vertuschungsversuche Saudi-Arabiens und Bemühungen anderer Länder aus wirtschaftlichen Interessen die Sache unter den Teppich zu kehren, betonte Robert Mahoney von CPJ. "Die Regierung Saudi-Arabiens hat am meisten von einer unabhängigen Untersuchung zu gewinnen, sollte sie in das Verschwinden von Jamal Khashoggi nicht verwickelt sein", sagt Sherine Tadros, Leiterin des New Yorker Büros von Amnesty International. "Ohne eine glaubwürdige und unabhängige Untersuchung wird immer eine Wolke von Verdacht über Saudi-Arabien schweben."