APA - Austria Presse Agentur

Formel-1-Showtime in den USA - Hamilton vor der Krönung

Die Krönung seines übermächtigen Widersachers bereits beim Formel-1-Grand-Prix der USA in Austin will Sebastian Vettel noch einmal verhindern. Dass aber der englische Mercedes-Star Lewis Hamilton und nicht der deutsche Ferrari-Pilot sich bald fünffacher Weltmeister nennen darf und damit nach Titeln nur noch Rekordchampion Michael Schumacher (7) vor sich hat, daran gibt es praktisch keine Zweifel.

"Wir werden weiterhin alles geben", kündigte Vettel zwar vor dem viertletzten Saisonrennen der Motorsport-Königsklasse am Sonntag (20.10 Uhr/live ORF eins) an. Angesichts seines Rückstands von 67 Zählern klang dies aber nach einer Durchhalteparole, auch wenn der 31-Jährige beteuerte: "Der Spirit ist ungebrochen, trotz allem." Natürlich wisse er, dass es bei der aktuellen Punktezahl schwierig sei. "Aber wir haben nicht mehr viel zu verlieren."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff warnte deshalb noch einmal eindringlich vor dem letzten verbliebenen WM-Rivalen und forderte volle Konzentration. "Ferrari hat ein starkes Auto, und sie werden bis zur letzten Kurve in Abu Dhabi Vollgas geben", betonte der 46-jährige Wiener. Nur reicht selbst das nicht gegen die "Silberpfeile" und einen Hamilton, der mit seinem fünften WM-Triumph zu Argentiniens Formel-1-Ikone Juan Manuel Fangio aufschließen würde.

Mit sechs Siegen in den vergangenen sieben Rennen bzw. 168 von 175 möglichen Punkten katapultierte sich der 33-Jährige eindrucksvoll an die Spitze der Fahrerwertung. Und der 5,513 Kilometer lange Circuit of the Americas ist eine seiner bevorzugten WM-Strecken: Fünf der bisher sechs Rennen auf dem Kurs in Texas mit dem ikonischen Aussichtsturm (76 Meter) gewann der Brite bisher. Gelingt Hamilton in Austin nun der sechste Erfolg und sein finnischer Teamkollege Valtteri Bottas fährt auf Rang zwei ein, ist die WM vorzeitig entschieden.

Es braucht also schon ein Motorsport-Wunder, damit Ferrari heuer noch über den ersten Fahrertitel seit 2007, als der Finne Kimi Räikkönen Weltmeister wurde, jubeln darf. "Es ist eine Mission Impossible geworden, aber es ist noch nicht vorbei. Wir gehen in Austin nicht schon geschlagen an den Start, das muss man klar sagen", meinte Teamchef Maurizio Arrivabene.

Austin bietet in jedem Fall auch neben der Strecke eine große Show. Bruno Mars und Britney Spears werden den Fans bei ihren abendlichen Konzerten einheizen. Der Superstar heißt an diesem Wochenende aber ganz klar Hamilton. 2015 krönte er sich schon einmal in Texas zum Champion: Gleich in Kurve eins kurz nach dem Start sorgte er im Duell mit seinem damaligen deutschen Teamkollegen Nico Rosberg für klare Verhältnisse. Vettel hat dagegen erst einmal in Austin gewonnen, als er 2013 noch für Red Bull fuhr und zum vierten und bisher letzten Mal Weltmeister wurde.