APA - Austria Presse Agentur

Franz und Co. fordern Norweger im eisigen Gröden

Die Südtirol-Rennen im alpinen Ski-Weltcup der Herren beginnen auch 2018 mit dem Super G in Gröden. Während die Norweger Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud am Freitag (12.00 Uhr/live ORF eins) ihr eigenes "Wohnzimmer" zurückerobern wollen, zählt vor allem auch Max Franz zu den Siegkandidaten. "Wenn ich keinen Blödsinn mache, weiß ich, dass ich sehr schnell sein kann", sagte der Kärntner.

Der bisher letzte österreichische Super-G-Sieger auf der Saslong-Piste war 2010 Michael Walchhofer. Franz ist der aktuellste Gröden-Sieger aus Österreich, er gewann hier 2016 die Abfahrt. Im Super-G belegte er im vergangenen Jahr den zweiten Platz. Insgesamt stand er hier schon dreimal auf dem Podest. Am Donnerstag stellte er im Abfahrtstraining die Bestzeit auf, nach Rang zwei am Vortag.

Sein Faible für das heuer fast kitschig winterliche Tal in den Dolomiten will Franz ohnehin nicht verhehlen. "Ich mag Gröden ganz gern", erklärte der 29-Jährige. Präferenzen für eine Disziplin habe er dabei nicht. "Super-G oder Abfahrt ist mir eigentlich gleich. Es sind in beiden Disziplinen die gleichen Passagen zu fahren, zumindest teilweise."

Zwei Super-G fanden in dieser Saison bereits statt. In Lake Louise siegte Kjetil Jansrud, in Beaver Creek reüssierte vor knapp zwei Wochen Franz. Die Racing-"Wildsau", die in Gröden durch Schäfer-Bordercollie-Mischling Madox verbeinige Unterstützung erhält, hatte schon zuvor in Lake Louise die Abfahrt für sich entschieden und steht im Gesamtweltcup 42 Punkte hinter Marcel Hirscher derzeit auf dem zweiten Platz.

Wegen seines bombastischen Starts in den Winter und seiner Gröden-Vorliebe sehen nicht wenige Franz nun in der Favoritenrolle. "Er hat einen Wahnsinns-Saisonstart hingelegt. Und jetzt kommt die Strecke, die er ganz gern mag", sagte Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher. Franz selbst scheint die gesteigerte Aufmerksamkeit nicht zu irritieren. "Das ist mir wurscht", replizierte er. "Es ist ein schönes Gefühl, wenn das jemand sagt. Aber im Endeffekt kommt nichts Gutes raus, wenn man darauf sitzen bleibt."

Auch seine Kollegen aus dem ÖSV-Lager wollen im Grödnertal anschreiben. Etwa Hannes Reichelt, der hier vor 16 Jahren seinen ersten Podestplatz erreichte. "Ich bin damals vom Europacup abgereist, weil ich eine ziemliche Watsche bekommen habe in der Abfahrt", erinnerte sich der Salzburger. "Da habe ich mir gedacht, die kann ich mir im Weltcup auch abholen. Dann bin ich Zweiter geworden."

Oder auch Vincent Kriechmayr, der Fischer-Markenkollege von Franz. "Ich glaube schon, dass ich im Super-G da größere Chancen habe. Aber es ist sicher nicht leicht. Da herunter darf man keinen einzigen Fehler machen", erläuterte der Oberösterreicher. "Ich bin da schon Fünfter gewesen letztes Jahr, aber natürlich möchte ich aufs Podium."

Für die Norweger geht es hingegen darum, die Scharte aus dem vergangenen Jahr auszumerzen. Seit 2012 hatten nämlich Svindal und Jansrud jeden Super-G auf der Saslong gewonnen, ehe 2017 völlig überraschend der Deutsche Josef Ferstl triumphierte. Heuer wollen die "Super-Elche" das Zepter wieder an sich reißen und ihre Dominanz in den Dolomiten festigen.

Dritter Norweger mit Siegchancen ist Aleksander Aamodt Kilde, der 2016 bereits Super-G-Zweiter war und im Vorjahr die " Südtirol Ski Trophy" für den fleißigsten Punktesammler in den Bewerben in Gröden und Alta Badia abräumte. "Ich will den Super-G- gewinnen. Die Saslong ist eine meiner Lieblingspisten", kündigte er an.