APA - Austria Presse Agentur

Große Lawinengefahr und Neuschnee in der Steiermark

In den Nordalpen und den Niederen Tauern ist die Lawinengefahr am Sonntag erneut sehr groß. Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee und starker Wind führten zu instabilen Triebschneeansammlungen, die als Auslöser für Schneebretter oder Lockerschneelawinen gelten. Es herrscht Lawinenwarnstufe vier, für Montag wird wieder mit einem Anstieg der Gefahr und Erhöhung der Stufe gerechnet.

Die Schneefallgrenze lag in der Nacht auf Sonntag bei 600 Meter. Innerhalb der Triebschneeauflage befanden sich Schwachschichten, dieser Teil der Schneedecke ist meistens instabil. In tiefen Lagen war der Schnee oberflächlich feucht, auch hier wurde befürchtet, dass er instabil werden könnte. Unterhalb von 2.000 Metern nahm das Schneegleiten auf glattem Untergrund wie Wiesen und Laubwäldern zu, wodurch rege Gleitschneelawinenaktivität herrschte. In den südlichen Gebirgsgruppen mit geringeren Schneemengen schwächten kantige Formen unter einem Harschdeckel das Schneedeckenfundament.

Die Feuerwehren waren samt den Katastrophenhilfsdienst-Einheiten (KHD) im Dauereinsatz. Für Sonntag wurden weitere Einheiten angefordert, weil besonders in Liezen im Ortsteil Pyhrn und in Altenmarkt bei St. Gallen große Dachflächen geräumt werden mussten, bevor neuer Schnee die Last noch verstärkt. Rund tausend KHD-Kräfte waren bereits am Samstag in den betroffenen Gebieten am Werk.

Im Krankenhaus endeten die Dachräumarbeiten für einen 67-jährigen Steirer, der in Ramsau (Bezirk Liezen) gemeinsam mit seinem Sohn Schneearbeiten am Einfamilienhaus durchführte. Nach Beendigung der Arbeiten wollte er von einem Vordach über ein Dachgiebelfenster in das Gebäude gelangen, dabei verlor er den Halt und stürzte mehrere Meter tief hinunter. Er wurde schwer verletzt und mit dem Rettungshubschrauber in das LKH Salzburg gebracht.