APA - Austria Presse Agentur

Hartinger-Klein für europaweites Verbot der Pelztierhaltung

Für ein europaweites Verbot der Pelztierhaltung hat sich am Montag Tierschutzministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) ausgesprochen. Die Ministerin forderte die EU-Kommission auf, eine Ausschreibung eines "Referenzzentrums der Europäischen Union für Tierschutz beim Geflügel und anderen kleinen Farmtieren" zu überdenken. Die Organisation Vier Pfoten begrüßte diesen Schritt.

Ein derartiges Referenzzentrum, wo wissenschaftliche Tierschutzstandards erarbeitet werden, gibt es bereits für Schweine. Nun soll ein Referenzzentrum für Geflügel und kleine Farmtiere, darunter fallen Tiere zur Pelzgewinnung, folgen. "Wir wollen aber ein Verbot statt der Legitimierung der Pelztierhaltung durch Pseudostandards", sagte Elisabeth Penz, Sprecherin von Vier Pfoten. Man habe vor Wochen Alarm geschlagen.

"Wenn wir mehr Tierwohl erreichen wollen, dürfen wir nicht zulassen, dass das Referenzzentrum um andere kleine Farmtiere erweitert wird", betonte nun Hartinger-Klein laut Aussendung. "Es ist unbestritten, dass Tierschutz bei der Haltung von Geflügel ein für ganz Europa wichtiges Thema darstellt, aber dass bei der nun erfolgten Ausschreibung auch Pelztiere umfasst sind, ist zu hinterfragen", so Hartinger-Klein. Neben Österreich ist die Pelztierhaltung in Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Slowenien, Tschechien und dem Vereinigten Königreich verboten.

"Wildtiere gehören, wie der Name deutlich macht, in die Natur und niemals in Gefangenschaft", betonte Heli Dungler, Präsident von Vier Pfoten. "Außerdem schließen Tierschutz und Pelzfarmen einander aus. Es gibt keinen ethisch oder tierschutzkonform erzeugten Pelz." Den EU-Bürgern werde unter dem "harmlosen Deckmantel" Referenzzentrum suggeriert, es geht um wissenschaftliche, ja sogar um Tierschutz-Standards. "Dass hier tatsächlich Million an Steuergeldern der EU-Bürger für Tierquälerei ausgegeben werden sollen, die letztendlich ein lukratives Geschäft für die Pelzindustrie ist, wird verschwiegen", so Dungler.