APA - Austria Presse Agentur

Hirscher vor Parallel-RTL: "Kurssetzer hat es in der Hand"

Zum vierten Mal findet am Montag (18.15 Uhr/live ORF eins) in Alta Badia ein Parallel-Riesentorlauf im Ski-Weltcup statt. Österreichs Topstar Marcel Hirscher verteidigt einen dritten Platz aus dem Vorjahr, hat aber keine allzu großen Hoffnungen auf ein besseres Resultat. "Der Kurssetzer hat viele Möglichkeiten, entweder den Technikern oder den Abfahrern zu helfen", erklärte das ÖSV-Zugpferd.

Im vergangenen Winter setzte sich Hirscher gegen Thibaut Favrot, Kjetil Jansrud, Andre Myrer und Aleksander Aamodt Kilde durch, ehe er am späteren Sieger Hans Olsson scheiterte. Der Schwede feierte damals seinen ersten Weltcup-Erfolg. In den beiden Jahren zuvor war Hirscher relativ früh ausgeschieden.

Wirklich warm geworden ist der Salzburger mit dem Event bisher noch nicht. Das liegt nicht an den für gewöhnlich eisigen Temperaturen im Zielraum, sondern eher an der von vielen als irreführend empfundenen Bezeichnung. Mit einem Riesentorlauf hätten die wilden Ritte im K.o.-Format nämlich nur wenig zu tun.

Immer wieder kritisierten Techniker wie Hirscher in den vergangenen Jahren die Kurssetzung. Allerdings sind durch das Gelände auch Grenzen gesetzt: Die fehlende Breite erlaubt nicht viele Kurven, in rund 25 Sekunden müssen 20 bis 30 Tore bewältigt werden. Der Zielhang der Gran Risa ist zudem relativ flach, über die zwei Wellen geht es mit Karacho drüber.

"Wir Techniker lobbyieren für drehendere Läufe, die Abfahrer wollen weiter springen und mehr geradeaus fahren", sagte Hirscher. "Es kann eine richtige Herausforderung sein, es kann sehr viel Spaß machen, aber es kann alles sein. Irgendwen wird es immer treffen, für den es nicht lustig ist." Die Favoritenrolle schob der Salzburger nach seinem sechsten Sieg im RTL-Klassiker von Alta Badia jedenfalls weit von sich. "Morgen ist ein neuer Tag, und die Uhr steht wieder auf Null."

Der Parallel-Riesentorlauf sei "ganz ein schwieriger Bewerb. Weil so etwas trainiert man nicht wirklich", meinte auch Manuel Feller. "Dann ist es meiner Meinung nach im Riesentorlauf auch noch sehr, sehr risikoreich. Zwei Riesentorläufer nebeneinander, das ist schon was Spezielles", erläuterte der Tiroler, der 2017 wegen einer Kapselzerrung im linken Knie passen musste. "Aber schlussendlich musst du von oben bis unten einfach Gas geben und den anderen ignorieren."

Teilnahmeberechtigt sind die besten 16 Läufer der World Cup Starting List (WCSL) im Riesentorlauf, dazu kommen die vier Besten der Gesamt-WCSL wobei in beiden Listen vertretene Sportler nur für die RTL-Liste gezählt werden. Weil vor ihnen gereihte Speed-Kollegen verzichteten, sind heuer über die Gesamt-WCSL erstmals auch Max Franz und Vincent Kriechmayr mit von der Partie. Für Matthias Mayer wird es die zweite Teilnahme.

Die übrigen zwölf Athleten qualifizierten sich über den ersten Durchgang des Riesentorlaufs am Sonntag. Für den ÖSV nehmen somit folgende neun Athleten teil: Hirscher, Feller, Mayer, Franz, Kriechmayr, Roland Leitinger, Philipp Schörghofer, Stefan Brennsteiner und Marco Schwarz. Auch der Kärntner bestreitet seinen ersten Parallel-Riesentorlauf.