APA - Austria Presse Agentur

Imam nannte Christchurch-Anschlag Wendepunkt nach 9/11

Der Imam von Christchurch, Gamal Fouda, hat den Terroranschlag auf seine und eine weitere Moschee in der neuseeländischen Stadt als Wendepunkt nach den Attacken von Islamisten vom 11. September 2001 in den USA bezeichnet. "9/11 änderte in der Tat das Angesicht der Welt und legte die Saat für Hass und Rassismus gegen Muslime in den vergangenen zwei Jahrzehnten", sagte Fouda am Samstag.

"Dieses Massaker von Christchurch ist jedoch der Wendepunkt in der Geschichte Neuseelands und der Welt, um der Rhetorik des Hasses und der Islamophobie ein Ende zu setzen, sagte er auf einer Konferenz des European Muslim Forum in Hamburg. Er forderte die Politiker der freien Welt auf, Gesetze gegen Hassreden und Rassismus besonders gegen Muslime in die Wege zu leiten. Er appellierte auch an die Medien, sich gegen Islamfeindlichkeit zu wenden.

Der Anschlag auf seine Al-Noor-Moschee in Christchurch sei der Beginn eines Krieges gegen die Welt des Friedens und der Liebe gewesen, nicht nur gegen die Muslime dieser Stadt, sagte Fouda. Aber niemand könne die Liebe der Menschen füreinander besiegen. "Wir sind nicht zu brechen. Wir stehen zusammen gegen das Böse." Er dankte erneut der Premierministerin von Neuseeland, Jacinda Ardern, den Kirchengemeinden, dem Rabbiner von Auckland und allen Neuseeländern für die gezeigte Solidarität.

Bei dem Anschlag waren am 15. März 50 Menschen getötet und fast ebenso viele verletzt worden. Der tatverdächtige Rechtsextremist sitzt in Untersuchungshaft. Ihm droht lebenslange Haft.

Das European Muslim Forum wurde nach eigenen Angaben im Oktober 2018 von islamischen Vertretern aus zwölf Ländern in Barcelona gegründet. Der Vorsitzende der Vereinigung ist der Russe Abdul-Vakhed Niyazov. Das offiziell in Paris ansässige Forum hatte wegen des Anschlags in Neuseeland eine Dringlichkeitssitzung nach Hamburg einberufen.