APA - Austria Presse Agentur

Interpol-Fahndung von 20 Verdächtigen im Fall Khashoggi

Die internationale Polizeiorganisation Interpol hat auf Antrag der Türkei einen Fahndungsaufruf zu 20 Verdächtigen im Fall der Ermordung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi herausgegeben. Angaben zur Identität der Gesuchten machte das türkische Justizministerium zunächst nicht. Es dürfte sich aber um die mutmaßlichen Auftraggeber und Täter handeln.

Wie das Justizministerium am Donnerstagabend mitteilte, gab Interpol am 1. März eine sogenannte Red Notice für 20 Verdächtige heraus, die an dem Mord im Istanbuler Konsulat Saudi-Arabiens beteiligt gewesen sein sollen. Die Türkei hatte sie demnach Ende vergangenen Jahres beantragt.

Mit einer Red Notice werden die Polizei- und Justizbehörden der Interpol-Mitgliedsstaaten zur Festnahme von Verdächtigen aufgefordert. Sie werden auf Antrag eines Mitgliedslands nach Prüfung durch Interpol ausgestellt und stellen keinen internationalen Haftbefehl dar.

Khashoggi war am 2. Oktober im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul von einem extra angereisten Kommando aus 15 saudi-arabischen Agenten ermordet worden. Unter internationalem Druck gab Riad nach wochenlangen Dementis schließlich zu, dass der Regierungskritiker bei einem missglückten Einsatz zu seiner Festnahme getötet worden sei. In Saudi-Arabien müssen sich seit Anfang Jänner elf Verdächtige wegen des Mordes verantworten.