Kampf um Meisterrunde enger geworden

Gerangel um die letzten Plätze
Der Kampf um die Meisterrunde in der Fußball-Bundesliga ist nach der 16. Runde noch einmal enger geworden. Den Dritten St. Pölten (26) und den Siebenten Hartberg (22) trennen sechs Partien vor der Abrechnung nur vier Punkte. Hoffen darf auch noch Sturm und Rapid, die Wiener liegen nach einem Last-Minute-Sieg in Innsbruck (1:0) drei Zähler hinter den begehrten ersten sechs Plätzen zurück.

Einen davon hat derzeit Vizemeister Sturm inne, der bei der Heimpremiere von Roman Mählich den Vierten WAC 3:0 abschoss. "Das ist ein Traum für uns alle. Das ist das, was wir uns erhofft hatten", sagte der Neo-Trainer gegenüber Sky. "Wir haben in wichtigen Situationen die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen."

Mählich hat seiner Truppe neuen Mut eingehaucht. "Das Selbstvertrauen ist zurückgekehrt", sagte Stefan Hierländer. Die Steirer siegten wie schon in Altach, dem ersten Spiel unter Mählichs Ägide, ohne spielerischen Glanz, riefen ohne ihren gesperrten Regisseur Peter Zulj aber die "Grundtugenden" ab, wie Hierländer betonte. "Wir gehen entschlossen in die Zweikämpfe und stehen kompakt. Wir haben heute sehr wenig zugelassen."

Der WAC hingegen war von auch schon gezeigten Leistungen weit entfernt. "Wir waren nicht aggressiv genug, um unser Spiel auf den Platz zu bringen", analysierte WAC-Spielmacher Michael Liendl. Die Rote Karte gegen Kapitän Michael Sollbauer wegen Torraubs (57.) tat das Übrige. Emeka Eze traf wie zuletzt in Altach nach einer Standardsituation, im Finish waren Michael Lema (85.) und Otar Kiteishvili (88.) mit Premierentreffern erfolgreich. Nach zwei Spielen lautet die "Mählich-Bilanz" sechs Punkte und 5:0 Tore. "Am Ende des Tages sehe ich viel Positives. Wir sind am richtigen Weg", bemerkte Sturms Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl.

Am Sonntag kommt es zum möglicherweise vorentscheidenden Duell mit Rapid. "Auf diesem Spiel liegt ab jetzt der alleinige Fokus, das wird ganz entscheidend", sagte Hierländer. Auch Mählich weiß: "Das wird mindestens genauso schwer wie die ersten zwei Spiele unter meiner Leitung." Derzeit liegt Sturm drei Punkte vor dem Konkurrenten - beinahe wären es bereits mehr.

Denn die Hütteldorfer gewannen wie am Donnerstag in Moskau nach Ablauf der regulären Spielzeit. "Durch den Sieg bleiben wir drinnen im Konzert", atmete Trainer Dietmar Kühbauer auf. "Dieser Sieg gibt uns Berge." Der eingewechselte Veton Berisha traf in der 92. Minute. "Wir machen keine gute Partie. Man kann auch sagen, wir gewinnen unverdient", gab der Torschütze zu. Kapitän Stefan Schwab ergänzte: "Die Leistung war sicher nicht gut. Wir sind clever genug, um das einschätzen zu können." Die Meisterrunde wird wieder ein bisschen optimistischer anvisiert: "Unser großes Ziel ist es, in die Top sechs zu kommen", sagte Berisha.

Mit einer der schwächeren Saisonleistungen rundete Salzburg eine "überragende Woche" ab, wie Andre Ramalho nach dem 1:0 gegen Altach meinte. "Ich denke, wir haben ein ordentliches Spiel gemacht", befand der Verteidiger nach dem Arbeitssieg. Er hatte das Goldtor von Takumi Minamino per 30-Meter-Pass vorbereitet. Der Japaner vollendete volley. "Ich habe gespürt, dass Andre den Ball so spielt", sagte Minamino danach.

"Obwohl ich sechs Spieler getauscht habe, hat man den Donnerstag gespürt", meinte Trainer Marco Rose drei Tage nach dem 1:0 gegen Leipzig in der Europa League. "Insgesamt war es aber ein verdienter Sieg." Altach forderte den Salzburgern aber bis zuletzt alles ab. "Sie haben das gut gemacht, sie waren sehr kompakt, organisiert und aggressiv", analysierte Ramalho. Die Vorarlberger verpassten zwar den zeitweise möglich scheinenden "Bonus-Punkt", Coach Werner Grabherr sah aber immerhin "ein kräftiges Lebenszeichen" seiner Mannschaft. "Wir können jedenfalls auf diese Leistung stolz sein und darauf aufbauen."

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