APA - Austria Presse Agentur

Klimawandel bringt mehr extreme Niederschläge in Europa

Der Klimawandel führt zu mehr extremen Niederschlägen in Europa, den USA und Russland. Zu diesem Ergebnis kommt das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Demnach dürfte es in den Regionen künftig vermehrt Überflutungen und große landwirtschaftliche Ernteverluste geben. Umgekehrt komme es aber auch zu mehr Dürren, vor allem in Afrika.

"Eine zentrale Schlussfolgerung unserer Studie ist, dass die Landregionen in den Tropen und Subtropen im Allgemeinen mehr Trockenrekorde und die nördlichen mittleren bis hohen Breiten mehr Nässerekorde erleben", erklärte Co-Autor Dim Coumou.

Für die Studie analysierten und quantifizierten die Forscher systematisch die Veränderungen der monatlichen Rekordniederschlagsereignisse aus aller Welt - basierend auf Daten von rund 50.000 Wetterstationen weltweit. Demnach stiegen die rekordnassen Monate in den östlichen und zentralen Regionen der USA zwischen 1980 und 2013 um mehr als 25 Prozent an.

Trockenrekorde gab es hingegen in der Sahelzone und südlich der Sahara, wo die Trockenextreme um bis zu 50 Prozent zunahmen. "Das bedeutet, dass etwa jeder dritte rekordtrockene Monat in diesen Regionen nicht ohne langfristigen Klimawandel stattgefunden hätte", erklärte Coumou.

In ihrer Studie verglichen die Wissenschafter die Wetterextreme mit Extremen, die ohne eine langfristige Klimaveränderung zu erwarten wären. "Es ist bedenklich, dass wir bereits bei nur einem Grad globaler Erwärmung einen so deutlichen Anstieg solcher Extreme sehen", erklärte der Autor Jascha Lehmann.

Die Wissenschafter forderten von den Teilnehmern der UNO-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz eine Lösung zur Begrenzung der Erderwärmung. Ohne eine Einigung steuere die Erde noch in diesem Jahrhundert auf eine Erwärmung von drei bis vier Grad Celsius zu. "Die Physik sagt uns, dass dies die Niederschlagsextreme noch weiter verstärken würde", erklärte Lehmann.