Kombination: Rehrl will Aufwind beim Heimweltcup nützen
Serienweise Stockerplätze kann man von Rehrl freilich noch nicht erwarten. "Auf das Podest kann ich aus eigener Kraft schon kommen, es muss aber ein perfekter Wettkampf sein. Ich glaube nicht, dass ich auf Fehler anderer hoffen muss", zeigte sich der Topspringer vor den beiden Heimbewerben aber selbstgewusst. Vor der WM-Saison waren siebenten Plätze seine bisherigen Topergebnisse gewesen, bei seiner Olympiapremiere im Februar belegte er nach Führung im Springen Rang 13.
Für den Heimweltcup will der aktuelle Gesamtweltcup-Sechste die Erwartungen nicht zu hoch ansetzten, schließlich sei der Aufbau vor allem auf die Heim-WM im Februar in Seefeld ausgelegt. Außerdem sei die dreiwöchige Pause nicht unbedingt förderlich für die Wettkampfhärte gewesen. "Man muss die Form aufbauen, das wird für Ramsau sicher eine Herausforderung. Beim ersten Rennen am Samstag wird es von den Beinen her schwierig, aber das wird jedem so gehen. Ich hoffe, dass die schnellen Trainingseinheiten gut greifen."
In seinem Revier will er sich natürlich von seiner besten Seite zeigen. "Es ist mein Heimrennen. Ich möchte es natürlich nicht links liegen lassen und eine gute Performance hinlegen", betonte Rehrl im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. "Ich will mindestens in die Top Ten, das wäre ok. Top 7 ist gut, Top 5 ist sehr gut."
Rehrl scheint in beiden Disziplinen einen weiteren Schritt in Richtung Spitze gemacht zu haben. "Ich habe auch im Springen viel gearbeitet, ich wollte meine Stärken noch viel stärker machen. Mit einer Bombe bin ich vorne weg, wie man gesehen hat, aber auch mit normalem Springen bin ich mit dabei - das war das Ziel", so der passionierte Paragleiter.
Für ihn ist es nebensächlich, dass die kleine Ramsauer Schanze wohl nur kleine Abstände nach dem Springen zulasse. "Auf jeder Schanze macht weit springen Spass. Ich springe auf einer 90er genauso gerne 95 Meter wie auf einer 120er 130 Meter."
Auch im Langlauf befinde er sich auf einem guten Weg. "Ich trainiere hart, es bewegt sich was. Von den Trainingsstunden her bin ich im oberen Bereich." Bestzeiten wird man von ihm allerdings nie sehen. "Ich bin eher ein schnellkräftiger Typ." Dennoch sehe er in der Loipe noch Entwicklungspotenzial nach oben, betonte Rehrl.
In seiner Jugend hatte zunächst wenig auf seine jetzige Sprungstärke hingedeutet. "Ich bin in Schladming in die Skihauptschule gegangen, das hat es nur Langlauf gegeben, Skispringen habe ich im Verein in Ramsau trainiert. Ich war nicht so der Springer, das hat sich erst später entwickelt." Perfektioniert hat er sein Kombiniererhandwerk in der ÖSV-Kaderschmiede Stams.
Dass er derzeit besser dasteht als die hochdekorierten Routiniers Wilhelm Denifl, Bernhard Gruber und Lukas Klapfer, sei nur eine Momentaufnahme. "Ich glaube, die darf man nie abschreiben. Wir waren in den letzten Jahren immer auf ihre Leistungen angewiesen." Der Teamgedanke steht für Rehrl weit oben. "Je mehr in der Mannschaft gut sind, desto besser. Ich bin lieber Vierter hinter drei Österreichern, als Dritter hinter zwei anderen."
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