APA - Austria Presse Agentur

Krismer zieht sich von Klimavolksbegehren zurück

Die Initiatorin des österreichweiten Klimavolksbegehrens, Helga Krismer, übergibt die Leitung an ein Team um die Organisatorin der "FridaysForFuture"-Proteste in Wien, Katharina Rogenhofer. Momentan arbeite man an der Formulierung der übergeordneten Ziele für das Volksbegehren, das Sammeln der Unterstützungserklärungen soll noch im April starten, hieß es am Donnerstag in Wien.

Krismer, Landessprecherin der niederösterreichischen Grünen, hatte erst im Herbst des vergangenen Jahres den Startschuss zu der Initiative gesetzt. Seither habe man im Zuge einer Crowdfunding-Kampagne 30.000 Euro an Spenden lukriert, zähle rund 10.000 Follower auf Social Media-Plattformen und könne auf zwei österreichische Klimakonferenzen zurückblicken, in deren Rahmen sich gezeigt hätte, wie viele Menschen "dafür brennen, dass etwas weiter geht in Österreich", sagte Krismer. Sie selbst habe immer betont, bereit zu sein, die "erste Reihe" zu verlassen, wenn die Zeit dafür reif sei.

Rund um die Aktivitäten der von der schwedischen Schülerin Greta Thunberg ausgelösten "FridaysForFuture"-Bewegung habe es sich ergeben, dass Rogenhofer und Co das Volksbegehren-Vorhaben sozusagen "gekapert" hätten, wie Krismer es ausdrückte. Die Politikerin will das junge Team nun weiter im Hintergrund unterstützen.

"Ich trage das sehr gerne weiter", betonte Rogenhofer. Nicht zuletzt die großen Schülerproteste vom 15. März hätten gezeigt, dass es an der Zeit ist, der breiten Bevölkerung die demokratischen Instrumente in die Hand zu geben, um die Politik dazu zu bewegen, wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Der breiten Öffentlichkeit sei mittlerweile klar, dass "uns die Klimakrise Leben und Milliarden kostet" und Dürre, Hitze oder Extremwetterereignisse auch in Österreich schon stark spürbar sind.

Der Text des Volksbegehrens nehme momentan konkrete Formen an. Auf Basis der zahlreichen Ideen, die bisher eingegangen sind, werden nun "klare, präzise übergeordnete Forderungen" formuliert, so Rogenhofer. Nach der Einreichung wollen die Initiatoren noch im April damit beginnen, Unterschriften zu sammeln.