Kunasek mit neuem Eurofighter-Zeitplan einverstanden

Kunasek geht mit dem Zeitplan d'accord
Die Entscheidung über die Zukunft der Eurofighter soll nun doch nicht mit Jahresende, sondern erst Mitte 2019 getroffen werden. Damit zeigt sich Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) prinzipiell einverstanden, dann müsse aber wirklich eine Entscheidung fallen. "Ich kann mit dem Zeithorizont des Bundeskanzlers leben", sagte er im Rahmen seines Weihnachtsbesuchs in Bosnien am Donnerstag.

Dennoch brauche das Bundesheer auch genug Zeit, um entsprechend planen zu können. "Einige Prozesse benötigen viel Zeit. Wir können mit der Entscheidung nur so lange warten, wie die Sicherheit noch gewährleistet ist", meinte Kunasek. Mitte 2019 müsse man wissen, wohin die Reise gehe. "Der neue Zeithorizont ist für mich schon im Bereich der Rotlinie", sagte Kunasek. Er will nun sämtliche Zahlen analysieren und offene Fragen klären. Denn: "Ich will eine Lösung ohne viel Bauchgefühl und Emotionen", betonte der Verteidigungsminister.

Im Rahmen des Weihnachtsbesuchs bei rund 300 österreichischen Soldaten der EUFOR-Mission in Bosnien dankte Kunasek für deren "Einsatz und Mut". Als größte Herausforderung wird in Bosnien die Entminung gesehen. Einen Scheck über 3.000 Euro für ein bosnisches Waisenhaus und Fahrräder für die Truppen hatte Kunasek mit im Gepäck. Diese Geschenke überreichte er den Soldaten im Rahmen einer Weihnachtsfeier, bei der er auch die Bedeutung des Einsatzes hervorhob. "Die sicherheitspolitische Lage hier ist für Österreich sehr wichtig. Und ihr alle leistet dazu einen wesentlichen Beitrag", bedankte sich der Verteidigungsminister bei den Soldaten.

"Jeder hier hat im Sicherheitsgefüge Europas und des österreichischen Bundesheeres eine wichtige Funktion." Gerade zu Weihnachten solle man schätzen, "wie gut es uns in Österreich geht", aber auch bedenken, "dass es in anderen Ländern wie in Bosnien noch einiges braucht, um dahin zu kommen". Dabei sei der Einsatz des Bundesheeres besonders wichtig.

In Bosnien ist laut Kunasek nach wie vor "sehr viel zu tun". Hier liege der Ball vor allem bei den politischen Entscheidungsträgern, die nachhaltig für Entspannung sorgen müssten. "Wir sind hier, um die Stabilität sicherzustellen, damit Entscheidungen in diese Richtung getroffen werden können", sagte Kunasek, der 1999 selbst für sechs Monate in Bosnien im Auslandseinsatz war.

Eines der Hauptthemen der EUFOR-Mission in Bosnien, an der sich Österreich seit 1996 beteiligt, ist laut Jäger die Entminung. Im Rahmen von "Mine Awareness Trainings" werden die Bevölkerung, NGOs, aber auch Soldaten im Umgang mit Minen geschult. Noch immer sind auf einer Fläche von 1.050 Quadratkilometern Minen zu finden. "Das sind immerhin zwei Prozent der Landesfläche", erklärte Jäger. Immer wieder gebe es schwere Unfälle und Tote. "Minen sind eine ständige Bedrohung", betonte der Kommandant.

Derzeit sind in Bosnien 308 österreichische Soldaten aus allen Bundesländern, darunter auch sieben Frauen, im Einsatz. Auch über Weihnachten müssen 70 Prozent von ihnen ihren Dienst versehen. Das Bundesheer stellt unter anderem einen Sanitätszug und ein Liaison Observation Team (LOT), das tägliche Updates zur Lage und zu Entwicklungen in der Bevölkerung liefert. Im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit (CIMIC) wird derzeit eine Milchkuhzucht aufgebaut. Außerdem werden rund 3.000 Winterschuhe für Kinder eines Kinderheimes gesammelt. Weitere Herausforderungen, vor denen man in Bosnien steht, sind laut Jäger die hohe Feinstaubbelastung, die organisierte Kriminalität und Migration. So halten sich offiziell 4.000 bis 5.000 Flüchtlinge im Land auf, die über Kroatien nach Mitteleuropa weiter wollen.

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