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Österreichs Lehrerbedarf erreicht 2019 seinen Höhepunkt

Der vor allem durch Pensionierungen entstehende Bedarf an Lehrern ist dieses Jahr besonders stark zu spüren.

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Knapp 3.900 Planstellen (von knapp 110.000) müssen heuer nachbesetzt werden, so Bildungsminister Heinz Faßmann in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS. In den Jahren darauf sinkt dann der jeweilige Bedarf ab, 2025 werden es nur mehr 3.300 Stellen sein, 2030 dann 2.700.

Inwieweit diese Stellen durch LehramtsabsolventInnen nachbesetzt werden können, ist dagegen noch nicht klar. Die derzeitigen Zahlen lassen das jedoch vermuten: 2016/17 schlossen rund 3.800 Personen ein Lehramt an den Pädagogischen Hochschulen (PH) ab, darunter 1.800 für die Volksschule und 1.200 für die Neue Mittelschule. An den Universitäten waren es laut unidata rund 2.200 AbsolventInnen, wovon allerdings laut Anfragebeantwortung im Jahr darauf nur 1.900 ein Unterrichtspraktikum an einer AHS bzw. BMHS absolvierten.

Künftig dürfte es aber weniger AbsolventInnen geben: Angehende VolksschullehrerInnen müssen statt eines dreijährigen Bachelorstudiums vier Jahre Bachelor- und (bis zur vollen Berufsberechtigung) ein Jahr Masterstudium absolvieren. An den Unis steigt die Studiendauer von neun auf zehn Semester. Das bedeutet, dass es im Pflichtschulbereich einerseits mindestens ein Jahr ohne AbsolventInnen geben wird und andererseits die Gefahr von Drop-Outs steigt – je länger ein Studium dauert, desto höher die Gefahr eines Abbruchs.

Nach wie vor festgehalten wird von Faßmann am Auslaufen des Unterrichtspraktikums. Derzeit werden in dieser einjährigen Phase die (an den Unis ausgebildeten) LehrerInnen für AHS und BMHS nach dem Magister-Abschluss unter Anleitung von BetreuungslehrerInnen in die Schulpraxis eingeführt.

Mit der neuen Ausbildung tritt ab Herbst 2019 dagegen die sogenannte Induktionsphase in Kraft: Alle frisch gebackenen PädagogInnen steigen bei geringerer Lehrverpflichtung gleich in den regulären Unterrichtsbetrieb ein und werden dabei von sogenannten MentorInnen (entweder die bisherigen BetreuungslehrerInnen oder per Fortbildung dazu geschulte LehrerInnen) unterstützt. Argumentiert wird dies damit, dass bereits in der verlängerten Ausbildung Praktika an den Schulen vorgeschrieben seien, wie das schon in der bisherigen Ausbildung der PflichtschullehrerInnen der Fall war.