APA - Austria Presse Agentur

Leipzig vor Hit in München ebenso selbstbewusst wie Bayern

Für die Meister-Hoffnung des FC Bayern sind zwei Siege zum Jahresabschluss Pflicht. Im Heimspiel am Mittwoch (20.30 Uhr) gegen RB Leipzig und am Samstag auswärts bei Cupsieger Eintracht Frankfurt müssen David Alaba und Co. beweisen, wie stabil ihr Aufschwung ist. Leipzig wiederum kann das Europa-League-Aus endgültig vergessen machen und mit einem Sieg sogar an den Bayern vorbeiziehen.

Nach stürmischen Herbstwochen, in denen Trainer Niko Kovac bedenklich wackelte, sehen sich die Bayern wieder auf Kurs. "Wir haben richtig die Kurve bekommen. Wir haben nach der einen Phase, die wir nicht so gut gemeistert haben, eine Serie gestartet", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Vier Siege in Champions League und Bundesliga, dazu ein 3:3 bei Ajax Amsterdam lautet die jüngste Bilanz der Münchner.

Sechs Punkte aus den Spielen gegen Leipzig und gegen Adi Hütters Überraschungsmannschaft Frankfurt würden die Münchner weiter auf den siebenten Titel am Stück hoffen lassen. "Davon zu sprechen, wäre vermessen, weil wir neun Punkte weg sind. Das ist viel", betonte Salihamidzic. "Wir haben es nicht selber in der Hand. Wir wollen immer einen Schritt nach dem anderen machen."

Die Bayern haben gerade "einfach Bock", wie es ÖFB-Star David Alaba nach dem 4:0 gegen Hannover formulierte. Doch bei allem Spaß macht es die Aufholjagd auf den BVB nicht leichter. "Es liegt an uns, unsere Hausaufgaben zu machen, und dann schauen wir, was passiert", sagte Joshua Kimmich.

Auch in Leipzig versprüht man Optimismus. Selbst wenn die bisherigen Gastspiele in der Allianz Arena (0:2, 0:3) klar verloren gingen. "Wir werden mit breiter Brust auflaufen und alles raushauen", versprach Defensivmann Willi Orban. Stürmer Timo Werner, mit bisher zehn Liga-Treffern nur einen hinter Bayerns Liga-Leader Robert Lewandowski, warnte aber vor den wiedererstarkten Münchnern. "Immer, wenn wir nach München kommen, ist Bayern wieder in Topform", stellte der 22-Jährige fest. Youssuf Poulsen, der sein 200. Pflichtspiel für Leipzig absolviert, setzt auf einen Erfolg, "weil es noch nie geklappt hat".

In München könnten die Leipziger allerdings vor größeren personellen Probleme stehen. ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer sah seine fünfte Gelbe Karte und ist gesperrt. Was Trainer Ralf Rangnick nicht wirklich stört: "Irgendwann war sie fällig. Hauptsache Marcel ist am nächsten Samstag gegen Bremen wieder dabei." Der Ausfall von Regisseur Kevin Kampl, der nach einem Zusammenprall wohl eine leichte Schädelprellung davongetragen hat und ausgewechselt werden musste, wirkt aber schwerer. Deshalb hofft Rangnick, dass sein Mittelfeldmotor wieder einsatzfähig ist. Vorsichtshalber lobte der Trainer schon einmal den eingewechselten Salzburger Konrad Laimer: "Er hat sehr engagiert gespielt."

Gewinnen allerdings die Bayern, könnte Eintracht Frankfurt zum Profiteur werden. Die Truppe von Trainer Adi Hütter schloss zuletzt die Europa-League-Gruppe mit dem sechsten Erfolg ab, gewann in der Liga gegen Bayer Leverkusen 2:1 und peilt am Mittwoch bei den Mainzern von Karim Onisiwo den dritten Sieg innerhalb einer Woche an. Gelingt das und verliert Leipzig, zieht man mit einem Punkt Vorsprung an den "Bullen" vorbei auf Rang vier.

"Das Team spielt aktuell am Limit", stellte Hütter fest. "Und genau das muss es auch tun, denn nur so kann man in den beiden Wettbewerben bestehen. Ich erwarte, dass die Jungs in den beiden letzten Spielen noch mal alles raushauen, um noch ein paar Punkte zu sammeln."