APA - Austria Presse Agentur

Liverpool vor nächstem Schlager: United kommt nach Anfield

Auf Liverpool wartet wenige Tage nach dem Achelfinal-Aufstieg in der Fußball-Champions-League in der heimischen Liga der nächste Härtetest. Im Sonntags-Hit gegen Manchester United (17.00 Uhr) spricht neben dem Heimvorteil vieles für den noch ungeschlagenen Premier-League-Spitzenreiter. Ralph Hasenhüttl bekommt es bei seinem Heimdebüt als Southampton-Trainer mit dem Ligafünften Arsenal zu tun.

Liverpool geht gegen Manchester United als klarer Favorit in die Partie. Trainer Jürgen Klopp warnte aber vor einem viel kritisierten Gegner, der "viel Qualität, Geschwindigkeit und Technik" mitbringe. Sein Team dürfe sich nach dem 1:0-Erfolg gegen Napoli unter der Woche nicht zu sicher sein. "Wir müssen und werden am Sonntag zornig sein. Wir müssen um unsere Punkte fighten", sagte Klopp.

United-Trainer Jose Mourinho zeigte sich im Vorfeld aber nicht außergewöhnlich siegessicher. Sein Team müsse "viele Verletzte" vorgeben, erklärte der Portugiese. Es gebe Zweifel in Bezug auf Teamzusammensetzung, Taktik und Philosophie. "Wir haben Zweifel über alles." Das derzeitige United-Team sei von seinem Idealbild "weit, weit entfernt", so Mourinho.

United-Ikone Alex Ferguson bezeichnete das Duell noch regelmäßig als "größtes Spiel in England". Ob das Match dieser Bezeichnung noch standhält, scheint gerade ob der jüngeren Vergangenheit von United fraglich. Seit dem Pensionsantritt von Ferguson holten die "Red Devils" nur einen nationalen Titel ( Ligapokal 2016/17). Als Sechstplatzierter samt spielerisch magerer Leistungen liegt das Mourinho-Team bereits 16 Punkte hinter dem kommenden Gegner.

Bei United schwächelte zuletzt sogar Tormann David de Gea, der im Vorjahr noch den Goldenen Handschuh als bester Premier-League-Keeper bekam. Die Verunsicherung ist ein Symptom der kollektiv schwachen Abwehrleistung. In 16 Spielen musste der Spanier heuer bereits 26-mal hinter sich greifen, in der gesamten abgelaufenen Saison waren es in 37 Auftritten nur 28 Gegentore gewesen. Der Club scheint vom 28-jährigen Schlussmann aber weiter überzeugt. Ihm soll ein unterschriftsreifer neuer Kontrakt vorliegen, der ihm gemäß Medienberichten 400.000 Pfund in der Woche einbringen soll.

Bei ihren vergangenen zwei Gastspielen an der Anfield Road holten die "Red Devils" zweimal ein 0:0. Geht es nach United-Ikone Darren Fletcher, wäre Mourinho auch dieses Mal mit einem Safety-First-Ansatz gut beraten. Liverpool mit seinem so gefährlichen Dreiersturm Mohamed Salah/Roberto Firmino/Sadio Mane mit offenem Visier zu begegnen, wäre "selbstmörderisch", so der inzwischen 34-jährige Mittelfeldspieler, der 342-mal für United auflief.

Ralph Hasenhüttl steht indes vor einem pikanten Heimdebüt als Southampton-Trainer. Seine vorletzten "Saints" empfangen am Sonntag mit Arsenal ein Team in starker Form. "Wenn man gegen große Teams wie Arsenal spielt, muss man seine Arbeit sehr, sehr sorgfältig erledigen", sagte Hasenhüttl, dessen Team es dem favorisierten Tabellenfünften "so schwer wie möglich machen" soll. Unterstützt wird Hasenhüttl nun auch offiziell von Danny Röhl, seinem Co-Trainer aus Leipzig-Zeiten, den der Grazer auf die Insel nachholte.

Chelsea muss in Brighton den großen Sieg über Manchester City (2:0) bestätigen. Die einen Zähler hinter Liverpool liegenden "Citizens" empfangen zum Rundenauftakt am Samstag (13.30 Uhr) Everton. Der Tabellendritte Tottenham Hotspur empfängt den FC Burnley, während West Ham (ohne Marko Arnautovic) in Fulham mit einem Erfolg in die obere Tabellenhälfte vorstoßen könnte.