APA - Austria Presse Agentur

Lkw-Verkehr doppelt so stark gewachsen wie Wirtschaft

Der Lkw-Verkehr auf Österreichs Autobahnen ist in den vergangenen fünf Jahren rund doppelt so stark gestiegen wie das Wirtschaftswachstum. Eine aktuelle VCÖ-Analyse von 196 Zählstellen der Asfinag zeigt, dass bei jeder siebenten Zählstelle der Schwerverkehr um über 30 Prozent gestiegen ist. Bei jeder vierten Zählstelle waren im Vorjahr mehr als drei Millionen Schwerfahrzeuge unterwegs.

Der VCÖ erinnerte auf Basis der Analyse, dass Österreich seine Klimaziele nur mit weniger Lkw-Verkehr erreichen kann. Zudem bekräftigte der Verkehrsclub seinen Ruf nach verstärkten Lkw-Kontrollen, einer EU-weiten Mindestmaut und einen verstärkten Ausbau der Schiene.

Während im Jahr 2013 bei keiner einzigen Zählstelle mehr als fünf Millionen Schwerfahrzeuge gezählt wurden, waren es im Vorjahr mit der A1 bei Haid und bei Traun bereits zwei. Die Zahl der Zählstellen mit vier bis fünf Millionen Lkw hat sich von zwei auf vier verdoppelt, jene mit drei bis vier Millionen Zählstellen ist von 28 auf 42 angestiegen. Auf der A1 bei Haid ist an Werktagen bereits jedes 6. Fahrzeug ein Schwerfahrzeug, auf der Brennerautobahn sogar jedes 5. Fahrzeug.

"Die Zahl der Lkw nimmt deutlich stärker zu als die Wirtschaft wächst. Die rechte Fahrspur ist zur rollenden Lagerhalle geworden. Viele Güter werden nur deshalb Tausende Kilometer quer durch Europa transportiert statt in der Nähe zu beschaffen, weil der Lkw-Transport auf Kosten von Umwelt, Gesundheit und Sozialrechten so billig ist", kritisierte VCÖ-Experte Markus Gansterer.