APA - Austria Presse Agentur

Mercedes peilt in Brasilien nächsten WM-Titel an

Nach dem erneuten Fahrertitel durch Formel-1-Star Lewis Hamilton will Mercedes am Sonntag in Brasilien auch den Sack in der Konstrukteurs-WM vorzeitig zumachen. Mit satten 55 Punkten Vorsprung auf Ferrari startet die "Sternenflotte" in das vorletzte Saisonrennen. Liegt sie nach diesem zumindest 43 Zähler vor den roten Rivalen, dann ist ihr auch der fünfte Gewinn der Teamwertung en suite sicher.

"Ich will diesen Konstrukteurstitel unbedingt für das Team gewinnen", versicherte der alte und neue Champion Hamilton, der zuletzt in den USA und Mexiko nicht über die Ränge drei und vier hinausgekommen war. "Unser Ziel für diese Saison war es, beide Weltmeisterschaften zu gewinnen, nicht nur den einen oder den anderen Titel. Deshalb haben wir in Sao Paulo noch eine unvollendete Aufgabe vor uns", betonte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Wir hatten zuletzt das Nachsehen gegen Ferrari, obwohl wir die Basis dafür hatten, bessere Leistungen zu bringen. Deshalb müssen wir weiter voll fokussiert bleiben", forderte der 46-jährige Wiener.

Im Vorjahr siegte Ferrari-Pilot Sebastian Vettel im 4,309 Kilometer langen Autodromo Jose Carlos Pace in Interlagos, auf dem gegen den Urzeigersinn gefahren wird. Es war bereits der dritte Brasilien-Erfolg für den Deutschen, der sich auch heuer wieder mit dem Vizeweltmeistertitel zufriedengeben muss. Mit einem weiteren Sieg am Sonntag (Start: 18.10 Uhr MEZ/live ORF eins) würde er den Rekord seines legendären Landsmannes Michael Schumacher einstellen, der insgesamt viermal in Sao Paulo triumphiert hatte.

Doch neben dem 31-jährigen Ex-Vierfach-Weltmeister ist auch dessen finnischer Teamkollege Kimi Räikkönen gefordert, um die nächste Krönung von Mercedes zu verhindern. Ferrari muss dafür mindestens 13 Zähler mehr holen als die "Silberpfeile". "Wir werden versuchen, Mercedes vom Thron zu stoßen, um ihnen einen Vorgeschmack auf das nächste Jahr zu geben", versprach Vettel.

Red-Bull-Jungstar Max Verstappen, der zuletzt in Mexiko vor Vettel, Räikkönen und Hamilton gewonnen hat, hofft indes auf eine Überraschung. "Generell passt Interlagos nicht so gut zu unserem Auto, aber nachdem ich hier schon 2016 aufs Podium gefahren bin und nun in Mexiko gewonnen habe, kann in diesem Rennen alles passieren", meinte der 21-jährige Niederländer.

Die Stimmung beim Brasilien-Grand-Prix könnte dieses Jahr getrübt sein, da nach dem Abschied von Felipe Massa im Vorjahr diesmal kein Lokalmatador am Start steht. Besonderes Augenmerk wird diesmal auf die Sicherheitsvorkehrungen gelegt, nachdem 2017 am Rande des Rennens unter anderem ein bewaffneter Raubüberfall auf einen Mercedes-Teambus verübt worden war. In diesem Jahr sollen sich solche Szenen nicht wiederholen.