#MeToo: SP will Opferschutzkommission im Kulturbereich

Die Kommission soll bei Bekanntwerden von sich aus tätig werden
Die SPÖ macht für einen verstärkten Opferschutz bei sexuellem Missbrauch in Kulturbetrieben und kulturellen Ausbildungseinrichtungen mobil. In einem am Donnerstag bei der Sondersitzung des Nationalrats eingebrachten Entschließungsantrag fordern die Sozialdemokraten von der Bundesregierung unter anderem eine unabhängige Opferschutzkommission, an die sich Betroffene wenden können.

Diese soll bei Bekanntwerden von Fällen sexueller Belästigung oder sexuellen Missbrauches auch von sich aus tätig werden und mit einem Klagerecht vor Gericht ausgestattet sein, hieß es in dem der APA vorliegenden Antrag. Zudem werden von Aufklärungskampagnen zur Bewusstseinsbildung und verpflichtende Schulungen für Lehrer und Betreuungspersonen verlangt. Neben dem Opferschutz seien jedenfalls alle notwendigen Schritte zu setzen, damit Machtmissbrauch und sexueller Missbrauch in Kulturbetrieben verhindert wird, so die Forderungen der SPÖ an Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP).

In dem Entschließungsantrag wird insbesondere die Causa rund um die Tiroler Festspiele Erl angeführt. Diese zeige, dass mit Vorwürfen von Machtmissbrauch und sexuellem Missbrauch sehr zögerlich umgegangen werde, kritisierten SPÖ-Kultursprecher und Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda sowie die Tiroler Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim. Monate seien vergangen, bevor es Konsequenzen gegeben habe - und auch diese wären nur halbherzig gewesen.

Überdies wurde der Antrag mit einer Befragung der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien unterfüttert. Diese habe ergeben, dass Musikerinnen deutlich häufiger mit sexueller Belästigung konfrontiert sind als andere Berufsgruppen. Dies betreffe auch bereits die Ausbildung.

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