APA - Austria Presse Agentur

Mit Saisonstart beginnt Fellers Jagd nach erstem Weltcupsieg

Mit Slalom-Silber 2017 in St. Moritz hat Skirennläufer Manuel Feller bereits eine Medaille bei Weltmeisterschaften in der Tasche. Bei den Olympischen Spielen heuer in Pyeongchang folgte ebenfalls Silber mit der Mannschaft. Ein Weltcupsieg ließ noch auf sich warten, ein zweiter Platz vom Riesentorlauf im Jänner von Garmisch-Partenkirchen steht beim 26-Jährigen als einziger Stockerlplatz zu Buche.

Das Ziel für den Winter klärt sich daher von selbst. Ob die Form Fellers bereits so gut ist, wie gemunkelt wird, wird man am Sonntag beim Saisonauftakt-Riesentorlauf in Sölden sehen. "Da will wohl wer Druck abschieben", wehrte sich Feller, gab aber zu, dass in Neuseeland ein Riesenschritt nach vor gegangen sei.

Den benötigte es wohl auch, um Dominator Marcel Hirscher zu ärgern. "Wir haben sehr gute Arbeit geleistet. Ich habe nun einen Servicemann für mich allein, da kann man noch intensiver und professioneller am Material arbeiten", sagte Feller über Richard Weißenbacher, der Eva-Maria Brem betreute, als jene 2015/16 die RTL-Kugel holte. "Er ist ein richtiger Buckler, bringt sehr viel Know-how mit. Gemeinsam mit meinem Gefühl haben wir sehr viel weitergebracht."

Angepasst an die Renn-Termine war das Augenmerk mehr auf den Riesentorlauf als den Slalom gelegt worden, weil Sölden drei Wochen vor Levi kommt. Im Slalom-Weltcup hatte Feller vergangenen Winter eine mehr als fünfzigprozentige Ausfallsquote, aber die Rennen, die er ins Ziel brachte, beendete er alle in den Top acht. Im Riesentorlauf fuhr er konstant und ohne Ausfall unter die besten zehn. Am Saisonende 2017/18 bedeutete das Platz 17 in der Slalomwertung und vier im Riesentorlauf. "Im Riesentorlauf hast du einfach um die paar Millisekunden mehr Zeit. Und du hast weniger Tore, wo du einen Blödsinn machen kannst", weiß der Tiroler.

Von Jahr zu Jahr besser gehe es auch mit dem Rücken. "Im Sommer geht es seit fünf Jahren jedes Jahr ein Treppchen nach oben, was das Körperliche betrifft. Und so macht das Skitraining mehr Spaß, da kann man natürlich mehr weiterbringen." Beschäftigen werde ihn das Thema aber immer, weshalb er dahinter sein müsse. "Vor allem, wenn ich Ski fahre, muss ich meine Übungen machen. Solange ich konsequent dranbleibe und jeden Tag meine sieben Sachen mache, haben wir kein Problem. Oder besser gesagt: es wird immer besser und besser."

Besser, sprich kälter, soll es auch auf dem Rennhang in Sölden werden, und damit Zuwachs in Form von Kunstschnee und möglicherweise auch Naturschnee geben. Die Organisatoren sind zuversichtlich, auch mit den über den Sommer gelagerten Vorräten an Schnee eine gute Piste hinzubekommen. "Wir sind gut vorbereitet. Wir werden am Start stehen und es wird trotzdem was Gutes rausschauen", sagte Feller. "Alter Schnee hat halt viel weniger Charakter, der gibt nichts mehr her. Aber jeder, der runterfährt, findet das Gleiche vor."