APA - Austria Presse Agentur

Nach Hinspiel-Debakel: Kroatien hofft auf Sieg gegen Spanien

Kroatien hat Besserung gelobt. Vor zwei Monaten rannte der Vizeweltmeister in der Fußball-Nations-League in ein Debakel. 6:0 gewann Spanien den Vergleich. Am Donnerstag wollen die Kroaten den Spieß umdrehen und damit ihre Chance auf den Gruppensieg wahren. Die Iberer würden mit einem Sieg in Zagreb als Aufsteiger in die Endrunde im Sommer 2019 feststehen. Darauf hofft auch noch England.

Kroatien glänzte nach den WM-Erfolgen in Russland nicht unbedingt. Neben dem halben Dutzend Gegentreffer in Spanien gab es in der Nations League noch ein 0:0 zu Hause im Geisterspiel gegen England. Nach den Teamrücktritten von Torhüter Danijel Subasic, Stürmer Mario Mandzukic oder Verteidiger Ivan Corluka versucht Trainer Zlatko Dalic derzeit, die Mannschaft zu verjüngen. Ein Akteur, auf den gebaut werden soll, ist beispielsweise der nun für Marseille spielende Ex-Salzburger Duje Caleta-Car.

Kroatien hat sein Schicksal in der Gruppe 4 der Liga A selbst in der Hand. Bei zwei Siegen darf der WM-Finalist zum Finalturnier der Nations League. Nach Spanien wartet am Sonntag noch das Auswärtsspiel in England. Die Briten könnten es ihrerseits bei einem Punkteverlust der Spanier noch auf Rang eins schaffen. "Mit zwei Siegen sind wir Erster. Ich glaube daran", sagte Dalic. Er wisse aber, dass es diesbezüglich viele Zweifler gebe.

Der bisher in dieser Saison bei Real Madrid unterdurchschnittlich agierende Weltfußballer Luka Modric soll sich gegen Spanien verbessert zeigen. "Nach so einem Jahr kann er nicht konstant in Hochform agieren. Aber ich würde niemals an ihm zweifeln", betonte Dalic. Er wiederholte gegenüber der Tageszeitung "Jutarnji List", dass die EM-Endrunde 2020 das übergeordnete Ziel darstelle. Gegen Spanien ist dennoch Revanche angesagt. "Es war ein Debakel, wir müssen uns rehabilitieren", forderte Dalic.

Allem Optimismus des 52-Jährigen zum Trotz droht Kroatien auch der Abstieg. Spanien kann dieses Schicksal nicht mehr treffen. Für das Spiel in Zagreb sowie den Test gegen Bosnien-Herzegowina am Sonntag berief Trainer Luis Enrique wieder Jordi Alba vom FC Barcelona ein. Der Linksverteidiger wusste bei den Katalanen in dieser Saison zu überzeugen.

Dortmunds Torjäger Paco Alcacer wurde nicht berücksichtigt, dafür nominierte Enrique auch neue Gesichter wie Villarreals Spielgestalter Pablo Fornals. Am Stil der "Roja" soll sich freilich nichts ändern. "Wir werden dieselbe Philosophie weiterverfolgen, guten Fußball zu zeigen, den Gegner früh unter Druck zu setzen, aber auch kompakt zu stehen", betonte Enrique. Das 2:3 im Heimspiel gegen England soll vergessen gemacht werden, auch wenn Kroatien einen "großen Test" darstellen werde. "Sie werden nach dem Hinspiel versuchen, uns zu überrumpeln."