APA - Austria Presse Agentur

Nachgefragt bei der Levi-Dritten Schild

Nachgefragt bei der Salzburger Skirennläuferin Bernadette Schild, die am Samstag im ersten Slalom der neuen Weltcupsaison in Levi (Finnland) auf Platz drei fuhr:

Frage: Was für ein krasser Unterschied vom ersten zum zweiten Durchgang ...

Schild: "... krass ist, dass mir so etwas im ersten Durchgang immer noch passiert. Ich habe versucht, schnell Ski zu fahren. Es war nicht so, dass ich mir gedacht habe, ich habe völlig verbremst. Es waren zwei verschiedene Personen im ersten und zweiten Durchgang. Ich habe im ersten auch mein Bestes probiert, aber ohne die Lockerheit vom zweiten geht einfach im Slalom nichts."

Frage: Die Lockerheit kam, weil Sie sich dachten, jetzt ist es eh wurscht?

Schild: "Eigentlich hat mich die erste Zwischenzeit im ersten Durchgang so immens schockiert, da war ich 60. Da habe ich mir echt gedacht, wie willst du jemals ein Rennen gewinnen, wenn du auf 14 Sekunden, wenn es flach ist, neun Zehntel kriegst? Das wird nichts. So schnell kannst im Steilen nicht Skifahren, dass du das aufholst. Da habe ich mir gedacht, noch langsamer geht eh fast nimmer, schauen wir im zweiten, ob es nicht doch vielleicht ein bisserl schneller geht. Ich habe oben den Rückstand in Grenzen halten können. Und das Steile war wirklich sehr gut."

Frage: Was haben Sie mit wem zwischen den zwei Durchgängen besprochen?

Schild: "Nichts. Das war unter meinem Wert. Ich habe kein Video angeschaut. Ich habe mit dem Servicemann kurz geredet, dass der Ski gepasst hat, das habe ich gespürt. Es war im zweiten Setup-technisch alles gleich wie im ersten. Ich war nach dem ersten Durchgang grantig mit mir selbst."

Frage: Was macht dieses Ergebnis für das Selbstvertrauen?

Schild: "Ich werde das nächste Mal am Start stehen und wieder ein bisserl nervös sein. Ich werde einen Anspruch an mich haben, dass es nicht wieder so ein blöder erster Durchgang wird. Aber ganz ehrlich will ich gar nicht drüber nachdenken, ich brauche nur so oben zu stehen wie im zweiten heute und einfach drauflosfahren. Ich hoffe, dass ich das mitnehmen kann. Es war ja auch keine Situation, wo ich knapp am Ausscheiden war, oder wo es eng geworden wäre. Also eigentlich wird es mit dem Gasgeben und mit dem Drauflosfahren stabiler."

Frage: Zuvor sieben Starts und nur ein Ergebnis 2010 als 17. in Levi - kann man also sagen, dass die Versöhnung mit Levi gelungen ist?

Schild: "Es ist so cool, weil es einfach so unglaublich unerwartet ist. Man darf einfach nie aufgeben, das sage ich immer zu jedem. Und ich gebe auch nie auf, das hat es bei mir noch nie gegeben. Aber nach dem heutigen ersten Durchgang habe ich mir schon gedacht, schön langsam gebe ich wirklich auf ..."