APA - Austria Presse Agentur

Österreich in Zivilgesellschafts-Rating herabgestuft

Österreich ist nach einem Jahr türkis-blauer Regierung nicht mehr "offen", sondern "eingeengt", wie das internationale Netzwerk CIVICUS festgestellt und daher den Status im Zivilgesellschafts-Rating entsprechend herabgesetzt hat. Das heimische NGO-Netzwerk "Bündnis für Gemeinnützigkeit" ist davon nicht überrascht, da es die Regierungsarbeit weitgehend unter Ausschluss der Zivilgesellschaft sieht.

CIVICUS begründe seine Entscheidung damit, dass die ÖVP-FPÖ-Koalition den strukturierten Dialog mit der organisierten Zivilgesellschaft verweigere und diese öffentlich immer wieder diskreditiere. Die Regierung lasse sich nur "von einem sehr überschaubaren Personenkreis beraten" und lege offenbar keinen Wert auf ein größeres Miteinander, verwies Bündnis-Sprecher Franz Neunteufl auf die Kritik der Rechtsanwälte an mangelhafter Qualität der Gesetzgebung. Er forderte eine bessere Einbindung der Zivilgesellschaft, etwa mit einer verpflichtenden mindestens sechswöchigen Gesetzes-Begutachtung.

Im "Bündnis für Gemeinnützigkeit" haben sich 18 Verbände mit mehr als 1.000 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Soziale Wohlfahrt, Beschäftigung, Inklusion, Kultur, Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit zusammengeschlossen, darunter Armutskonferenz, Fundraising-Verband, Behindertenrat oder Ökobüro.